Wer viel verdient, zählt nicht automatisch auch zu den reichsten Deutschen. Du kannst aber an deinem Gehalt ablesen, ob du dich den oberen Prozenten der Gesellschaft zuordnen kannst. Die folgende Einstufung von Finanzexpertinnen und -experten hilft dir dabei.
Das sind die reichsten Deutschen
„Zu unterscheiden ist Reichtum an Einkommen und Reichtum an Vermögen“, erklärt Sally Peters, geschäftsführende Direktorin des Instituts für Finanzdienstleitungen (iff) in Hamburg, gegenüber ING. Großer finanzieller Wohlstand wird also nicht nur am Gehalt gemessen. Die reichsten Deutschen beispielsweise verfügen über erhebliche Vermögen, die sich auf Milliarden Euro belaufen und schwerlich nur durch monatliche Entlohnung entstanden sind – umgekehrt können diese auch nicht direkt in entsprechendes Einkommen umgerechnet werden.
Ein Großteil dieses Reichtums besteht beispielsweise aus Unternehmensbeteiligungen, Immobilien und anderen Vermögenswerten, die nicht regelmäßig liquidiert werden. Daher erhalten diese Personen nicht unbedingt ein festes Gehalt pro Monat, sondern profitieren von Dividenden, Gewinnausschüttungen und Wertsteigerungen ihrer Investments.
Die genaue Höhe dieser Einkünfte variiert je nach Unternehmensgewinnen, Dividendenpolitik und individuellen finanziellen Entscheidungen. Öffentliche Informationen über die spezifischen monatlichen Einkünfte der reichsten Deutschen sind in der Regel nicht verfügbar, da solche Details oft privat gehalten werden. Es gibt aber eine aktuelle Liste des Manager Magazins, das die 500 reichsten Deutschen umfasst.
Auf den ersten 25 Plätzen findest du diese Personen und Familien:
- Dieter Schwarz: 43,7 Milliarden Euro (Lidl, Kaufland)
- Familie Susanne Klatten und Stefan Quandt: 34,4 Milliarden Euro (BMW, Altana, SGL Carbon, BMZ Group, Avista Oil)
- Familie Merck: 33,8 Milliarden Euro (Merck)
- Familie Reimann: 31,3 Milliarden Euro (JAB Holding, Keurig Dr Pepper, Coty)
- Klaus-Michael Kühne: 29,0 Milliarden Euro (Kühne + Nagel, Hapag-Lloyd, Lufthansa, Flix, Brenntag)
- Familien Albrecht und Heister: 27,0 Milliarden Euro (Aldi Süd)
- Familie Henkel: 24,6 Milliarden Euro (Henkel)
- Familie Porsche: 19,3 Milliarden Euro (Porsche, Volkswagen)
- Familie Theo Albrecht junior und Familie Babette Albrecht: 18,9 Milliarden Euro (Aldi Nord, Trader Joe’s)
- Andreas von Bechtolsheim: 17,7 Milliarden Euro (Arista Networks, Sun Microsystems)
- Familie Hasso Plattner: 16,9 Milliarden Euro (SAP)
- Familie Dietmar Hopp: 15,1 Milliarden Euro (SAP, Dievini, CureVac)
- Familie Viessmann: 14,5 Milliarden Euro (Carrier Global, Encavis, Viessmann Climate Solutions)
- Familie Brenninkmeijer: 13,5 Milliarden Euro (Cofra, C&A)
- Familie Reinhold Würth: 13,1 Milliarden Euro (Würth-Gruppe, Liqui Moly, Internationales Bankhaus Bodensee)
- Familie Otto: 12,8 Milliarden Euro (Otto-Versand, ECE Group, About You, Paramount, Park Property)
- Familie Knauf: 11,8 Milliarden Euro (Knauf Gips)
- Andreas Strünkmann: 11,5 Milliarden Euro (Biontech, Hexal, Athos Service, Santo-Holding)
- Thomas Strünkmann: 11,5 Milliarden Euro (Biontech, Hexal, Athos Service, Santo-Holding)
- Familie von Siemens: 9,8 Milliarden Euro (Siemens)
- Familien Willi und Isolde Liebherr: 9,5 Milliarden Euro (Liebherr-International)
- Martin Klenk, Bastian Nominacher und Alexander Rinke: 8,7 Milliarden Euro (Celonis)
- Familie Jacobs: 8,3 Milliarden Euro (Barry Callebaut, Colosseum Dental Group, Adecco, Jacobs Suchard)
- Familie Rethmann: 8,0 Milliarden Euro (Rethmann-Gruppe)
- Georg und Maria-Elisabeth Schaeffler: 7,7 Milliarden Euro (Schaeffler Technologies, Continental, Vitesco)
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Dieses Gehalt definiert dich offiziell als reich
„Als einkommensreich gilt, wer über ein im Vergleich zur Gesamtpopulation hohes Einkommen verfügt“, heißt es beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Im Detail beruft man sich dabei auf das 200%- und 300%-Kriterium, die besagen: „Als einkommensreich gilt nach einer wissenschaftlichen Konvention, wer über mehr als das Doppelte bzw. Dreifache des Median der Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung verfügt.“
In Gehalt gesprochen: Laut der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) lag dieser Medianwert 2023 in Deutschland pro Kopf und jährlich bei 26.274 Euro, also bei 2.189,50 Euro monatlich. Personen, die jeden Monat ein Nettoeinkommen von 4.379 Euro (200%) oder 6.568,50 Euro (300%) verdienen, sind damit nach den genannten Richtlinien reich.
Einen etwas anderen Grenzwert nennt das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) im aktuellen Verteilungsreport 2024: „Die Schwelle lag laut MZ [Mikrozensus] im Jahr 2023 bei 4.158 Euro im Monat für einen Alleinstehenden. Verfügte eine Familie bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren im Jahr 2023 über ein monatliches Nettoeinkommen von mindestens 8.732 Euro, zählte sie nach der Abgrenzung der Sozialberichterstattung zu den relativ einkommensreichen Haushalten.“
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Das brauchst du für reichsten zehn Prozent
Hierbei handelt es sich um jährlich recht stabile Angaben: „Der Anteil der Haushalte, die ein Nettoeinkommen oberhalb der amtlichen Einkommensreichtumsschwelle erzielen, ist seit Jahren nahezu unverändert hoch und schwankt im Bund um 8 Prozent“, heißt es laut dem IW.
Die aktuellsten Zahlen des Instituts zur Zuordnung in die obersten zehn, fünf und ein Prozent der Gesellschaft sind allerdings aus dem Jahr 2021. Diesen nach gehört beispielsweise „ein Single ab einem monatlichen Nettoeinkommen von rund 3.700 Euro zum reichsten Zehntel. Ab 4.560 Euro dürfen sich Singles zu den reichsten fünf Prozent, und ab 7.190 Euro zum reichsten ein Prozent zählen. Ein Paar ohne Kinder gilt dagegen ab 5.550 Euro netto im Monat als Teil des reichsten Zehntels in Deutschland.
Quellen: ING, Manager Magazin, Bundeszentrale für politische Bildung, Institut der Deutschen Wirtschaft
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