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Gehalt: Sofort mehr Netto vom Brutto – 3 simple Tricks reichen

Bleibt dir von deinem Lohn zu wenig Netto-Gehalt übrig, schau dir die folgenden Tipps an. Sie können sich erstaunlich positiv auswirken.

Frau hält leeres Portemonnaie auf.
© vegefox.com - stock.adobe.com

Über Gehalt sprechen: Ist das erlaubt?

In vielen Arbeitsverträgen gibt es eine Klausel, die den Arbeitnehmern verbietet, über das Gehalt zu sprechen. Aber ist das überhaupt rechtens? Wir klären auf!

Auch wenn das Einkommen auf den ersten Blick in Ordnung scheint, sind viele vom tatsächlichen Netto-Gehalt enttäuscht. In solchen Fällen lohnt es sich, auf mehrere Dinge zu achten wie Finanzexpert*innen erklären. Idealerweise kannst du dadurch nämlich deine Abzüge verringern.

Netto-Gehalt: Wie viel bleibt vom Brutto übrig?

Für viele ist der Unterschied zwischen brutto und netto nicht immer ganz klar. Einfach erklärt, ist das Netto-Gehalt das, was von deinem Bruttolohn nach allen gesetzlichen Abzügen übrig bleibt. Um herauszufinden, wie hoch diese sind, kannst du beispielsweise online auf Brutto-Netto-Rechner zurückgreifen.

Willst du dagegen dein Netto-Gehalt steigern, indem du die Abzüge verringerst, ist auch das möglich. Zumindest können die folgenden drei Methoden laut Finanztip dabei helfen, etwas mehr vom Bruttolohn ausgezahlt zu bekommen. In einem Video erklären die Fachleute, wie du vorgehen kannst.

Lesetipp: Mit diesem Gehalt gehörst du zur Mittelschicht

Frau mit Geldscheinen in der Hand.
Mehr Gehalt ist für viele eine großer Ansporn. © Getty Images/dragana991

#1 Wechsele deine Krankenkasse

Krankenkassenkarte, Geld und Tabletten
Krankenkassenbeiträge haben Einfluss auf dein Gehalt. © YK – stock.adobe.com

Suchst du dir eine andere Krankenkasse, kannst du bei den Beiträgen sparen. So gibt es zahlreiche Krankenkassen, deren Beitrag unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Im Jahr kann das eine Ersparnis bedeuten, die dir 120 bis 160 Euro mehr Netto-Gehalt einbringt. Kommst du dagegen von einer sehr teuren Krankenkasse, sind es laut Finanztip sogar bis zu 300 Euro jährlich.

Hinweis: Kündigen kannst du jederzeit. Die dafür vorgesehene Frist beträgt einheitlich zwei Monate. Nach dem Wechsel bist du dann für 18 Monate an die neue Kasse gebunden.

#2 Hol dir Sachzuwendungen anstelle von Lohnerhöhungen

Wann ist Tanken am günstigsten
Spritverbrauch kann teuer werden. © m.mphoto – stock.adobe.com

Eine Gehaltserhöhung führt nicht immer auch zu einer spürbaren Steigerung deines Netto-Gehaltes. Denn von beispielsweise 100 Euro brutto mehr bleiben dir netto am Ende nur rund 50 Euro. Vereinbarst du stattdessen mit deinem Arbeitgeber, dass er dir anstelle der zusätzlichen 100 Euro Bruttolohn für den gleichen Betrag etwas anderes finanziert, wie zum Beispiel das Jobticket, geht dir davon nichts verloren. Eine derartige Sachzuwendung ist nämlich komplett steuer- und sozialversicherungsfrei, wenn du sie zusätzlich zu deinem Lohn erhältst.

Weitere mögliche Sachzuwendungen:

  • Tankgutschein (bis zu 44 Euro)
  • Essenszuschuss
  • Zuschuss zur Kinderbetreuung
  • Dienstfahrrad (darf auch privat genutzt werden)
  • Rückentraining (bis zu 500 Euro jährlich)

#3 Achte auf die Lohnsteuerermäßigung

Auf einem Tisch liegen Autoschlüssel, Geld, Zulassungsschein und Taschenrechner.
Steuern können den Geldbeutel stark belasten. © jd-photodesign – stock.adobe.com

Du kannst dir von deinem Finanzamt einen Freibetrag für deine regelmäßigen Ausgaben eintragen lassen. Das heißt für Fahrtkosten, Fortbildungen, Kinderbetreuung und ähnliches. Achtung: Bei einem ersten Antrag musst du mindestens 600 Euro an entsprechenden Kosten nachweisen. Fallen dir nur Werbungskosten, also für Fahrten oder andere berufsbezogene Dinge, an, müssen es dagegen mindestens 1.600 Euro sein.

Wird dir der Freibetrag gewährt, steigt dein Netto-Gehalt laut Finanztip dafür um mehrere hundert Euro. Wie eine entsprechende Beantragung der Lohnsteuerermäßigung funktioniert, erklärt Finanztip noch einmal gesondert.

Weitere Hinweise zum Netto-Gehalt

Mann mit Krawatte und Münzen
Das Gehalt ist nach wie vor einer der wichtigsten Faktoren für Jobentscheidungen. © Getty Images/i'am

Ganz besonders wichtig werden die genannten Tipps, weil sich mit dem 1. Juli 2023 zusätzlich etwas Wichtiges für viele Arbeitnehmer*innen geändert hat. Aufgrund neuer Beiträge zur Pflegeversicherung erhalten einige nämlich weniger Netto-Gehalt als vorher. Betroffen sind davon aber nicht alle. So gibt es auch Personen, die ab dem 1. Juli mehr Geld bekommen.

Übrigens: Einer Analyse des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge bekommt die arbeitende Bevölkerung 2023 zwischen 236 und 2217 Euro mehr Netto-Gehalt als noch 2022. In reinen Zahlen gemessen profitieren demnach Familien in diesem Jahr am stärksten:

  • Singles (Brutto: 30.000 bis 84.000 Euro): zwischen 236 und 1007 Euro mehr
  • Alleinerziehende (Brutto: 30.000 bis 96.000 Euro): zwischen 643 und 1134 Euro mehr
  • Familien mit zwei Kindern (Brutto: 42.000 bis 180.000 und 204.000 Euro): zwischen 1105 und 2217 Euro mehr

Laut den Expert*innen des IW liegt das bessere Brutto-Netto-Verhältnis an verschiedenen Änderungen. Darunter ein höherer Grundfreibetrag, erstmals vollständig absetzbare Rentenbeiträge, ein höheres Kindergeld und ein höherer Kinderfreibetrag sowie Neuerungen beim Spitzensteuersatz, dem Arbeitnehmerpauschbetrag und ähnlichem.

(Nicht alles verstanden? Schau dir das Video von Finanztip noch einmal an.)

Quellen: YouTube/Finanztip, Finanztip, Focus, Brutto-Netto-Rechner

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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