Ein Gerichtsurteil könnte die Nutzung der Bewertungsplattform Kununu ausschlaggebend verändern. Für fragwürdige beziehungsweise schlechte Bewertungen soll der Betreiber künftig die Klarnamen dahinter preisgeben müssen.
Kununu: Das besagt das Urteil
Wie t-online berichtet, führt ein aktuelles Urteil des Oberlandesgerichts Hamburg möglicherweise dazu, dass bestimmte Rezensionen auf Kununu künftig mit Klarnamen versehen werden. Zustande gekommen ist die Entscheidung, weil ein Unternehmen in Hamburg vor Gericht gezogen war. Man sah sich durch negative Bewertungen zu Unrecht in ein schlechtes Licht gerückt.
Das Gericht entschied daraufhin, dass Kununu bei zweifelhaften schlechten Beurteilungen die Verfasserin oder den Verfasser offenlegen muss. Die im Fokus der Verhandlung stehenden Bewertungen beinhalteten Warnungen wie „Vorsicht bei der Firmenwahl“ und „Setzen Sechs“. Die betroffene Firma forderte deren Löschung, weil deren Authentizität nicht nachvollziehbar war.
Wie Kununu dazu erklärt hat, gebe man sich noch nicht geschlagen: „Wir stellen klar, dass wir weiterhin die Identität unserer Nutzer schützen werden und uns aufgrund dieser Entscheidung nicht dazu verpflichtet sehen, die Klarnamen unserer Nutzer herauszugeben.“ Aktuell steht nun noch ein Hauptsacheverfahren aus, durch das eine rechtsverbindliche und endgültige Entscheidung erwirkt werden soll.
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Das steckt hinter Kununu
Kununu ist eine Online-Plattform, auf der Arbeitnehmende ihre Arbeitgeber bewerten und Erfahrungsberichte über deren Arbeitsbedingungen, Unternehmenskultur und Management abgeben können. Das Unternehmen wurde 2007 in Wien, Österreich, gegründet und bietet Arbeitnehmern die Möglichkeit, anonyme Bewertungen über ihre Arbeitgeber zu veröffentlichen.
Unternehmen können auf Kununu präsent sein, um ihr Employer Branding zu stärken und potenzielle Bewerber*innen anzusprechen. Die Plattform wird zudem oft von Arbeitssuchenden genutzt, um mehr über potenzielle Arbeitgeber zu erfahren und Einblicke in deren Arbeitsumfeld zu erhalten.
Quellen: t-online
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