Angesichts der aktuellen Strompreise können selbst kleine Nachlässigkeiten zu erheblichen zusätzlichen Kosten führen. Daher ist es ratsam, den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten genau im Blick zu behalten. Besonders Geräte im Standby-Modus werden oft unterschätzt, obwohl sie häufig mehr Strom verbrauchen als erwartet und langfristig die Stromkosten deutlich in die Höhe treiben können.
Was ist der Standby-Modus?
Hinter dem Standby-Betrieb verbirgt sich ein sogenannter „Schein-Aus“-Modus, bei dem deine Elektrogeräte zwar nicht aktiv genutzt werden, aber weiterhin eingeschaltet bleiben und Strom verbrauchen. In diesem Zustand befinden sich die Geräte in einer Art Bereitschaftsmodus, der es ihnen ermöglicht, ohne lange Wartezeiten oder Neustartprozesse sofort wieder voll funktionsfähig zu sein. Dies ist besonders praktisch für Geräte wie Fernseher, Spielekonsolen oder Soundanlagen, die auf Knopfdruck schnell reagieren sollen, um dem Nutzer Komfort zu bieten.
Allerdings geht diese Bequemlichkeit auf Kosten des Energieverbrauchs, denn auch im Standby-Modus benötigen die Geräte eine ständige Verbindung zum Stromnetz. Dabei fließt dauerhaft eine geringe Menge Strom, die über längere Zeit jedoch zu einem erheblichen Stromverbrauch führen kann. Gerade bei älteren oder energieintensiven Geräten summiert sich dieser Verbrauch oft unbemerkt, was langfristig die Stromkosten in die Höhe treibt. Besonders problematisch ist dabei, dass viele Haushaltsgeräte im Standby-Betrieb unnötigerweise kontinuierlich Energie beziehen, obwohl sie über längere Zeit gar nicht benutzt werden.
15 tückische Stromfresser
Wie versteckt Geräte über den Standby-Modus Energie ziehen, zeigen gleich mehrere Beispiele. Das Problem: Wir unterschätzen den dadurch hohen Stromverbrauch.
- Fernseher
- DVB-T-Receiver
- DVD-Player
- Spielekonsolen
- (Gaming-)PC
- Monitor
- Drucker
- Amazon Echo-Lautsprecher
- Internetradio
- Stereoanlage
- Radiowecker
- Laptop-Netzteile (auch ohne angeschlossenes Gerät)
- Set-Top-Boxen
- Kaffeemaschine mit Zeitschaltuhr
- Soundbars und Heimkino-Systeme
Wie wenig bekannt der entsprechend Stromverbrauch ist, zeigen XboX, PlayStation und Co. Sie benötigen beispielsweise gerade in neuem Zustand enorm viel Energie. Pro Jahr sollen die Geräte sogar mehr Strom im Standby-Modus ziehen als bei der aktiven Nutzung.
Internetradios stellen dagegen ein relativ neues Problem dar. Die kleinen Computer benötigen auch im Ruhemodus viel Energie, weil sie sich währenddessen permanent Daten aus dem Internet beschaffen. Der Grund: Das verhindert, dass sie sich beim richtigen Einschalten erst ins WLAN einwählen und das Radioverzeichnis im Netz abrufen müssen, um dann den Stream ausgeben zu können.
Achtung: Bei deinem Drucker kommt es auf die Art des Gerätes an. Für Tintenstrahldrucker ist das direkte Steckerziehen nämlich unter Umständen schädlich. Der plötzlich Stromentzug versagt es dem Gerät, ordnungsgemäß herunterzufahren. Beim Starten reinigt er dann zunächst ähnlich einem Reset die Patrone und verbraucht unnötig Tinte.
Standby-Modus oder Stecker ziehen?
Über das Jahr hinweg kann sich diese dauerhafte Stromversorgung maßgeblich auf deine Rechnung auswirken. Vor allem ältere Elektrogeräte sind dafür besonders anfällig. Lässt du etwa deine Stereoanlage in stetiger Betriebsbereitschaft am Strom, kann sie über das Jahr hinweg knapp 110 Kilowattstunden schlucken. Das allein entspricht schon circa 35 Euro.
Geht es also darum, Geld zu sparen und Stromfressern den Garaus zu machen, gibt es nur eine richtige Antwort. Schalte das Gerät komplett ab anstatt den Ruhemodus zu wählen – zumindest, wenn du es nicht wenig später benutzen willst. Auch wenn Ersteres bequemer ist, zeigt sich der finanzielle Vorteil recht schnell.
Laut NDR (unter Berufung auf Check24) verursachen Elektrogeräte im Standby-Betrieb etwa acht Prozent des Gesamtstromverbrauchs eines Haushaltes.
Smart-Home-Geräte im Blick behalten
Aber auch intelligente Home-Systeme fressen fortlaufend Strom. Seien es Stecker, Glühbirnen oder intelligente Lautsprecher. Sie alle sind stets verbunden – nicht nur mit dem Internet, sondern auch mit dem Stromnetz. Auf Dauer zehrt das ordentlich und kann gerade aktuell stark deine Rechnung belasten.
Zusätzlich sind auch Smart-Thermostate, Sicherheitskameras und Bewegungsmelder oft im Dauerbetrieb, um jederzeit reagieren zu können. Diese Geräte benötigen kontinuierlich Strom, um ihre Funktionen wie die Temperaturüberwachung oder die Aufzeichnung von Videodaten aufrechtzuerhalten.
Insbesondere ältere oder ineffiziente Modelle können dabei mehr Strom verbrauchen, als man vermutet. Wenn du nicht auf smarte Lösungen verzichten möchtest, solltest du beim Kauf darauf achten, Geräte zu wählen, die im Standby-Modus einen möglichst geringen Energieverbrauch aufweisen.
Das effiziente Smart-Home
Smart-Home-Geräte bieten eine einfache Möglichkeit, den Stromverbrauch zu reduzieren. Intelligente Steckdosen und Thermostate lassen sich so programmieren, dass sie Geräte bei Nichtnutzung automatisch abschalten oder den Energieverbrauch optimieren. Diese Systeme ermöglichen es, den Stromfluss gezielt zu kontrollieren und somit unnötigen Standby-Verbrauch zu vermeiden.
Eine weitere effiziente Lösung sind dem kanadischen Energieexperten encare zufolge intelligente Stromleisten, die mehrere Geräte vom Netz trennen, wenn sie nicht gebraucht werden. Besonders bei hohen Strompreisen lohnt es sich, auf solche Technologien zu setzen, um versteckte Stromfresser zu minimieren und langfristig Kosten zu sparen.
Sag dem Verbrauch den Kampf an
Willst du nicht jedes mal den Stecker ziehen, wenn du einen Stromfresser gerade nicht benutzt, könntest du über Steckerleisten mit einem An-/Ausschalter nachdenken. Gerade nachts, wenn du die meiste Technik in deinem Haushalt ohnehin nicht nutzt, kann es sich durchaus lohnen, den Schalter umzulegen und damit gleich mehreren Stromfressern den Garaus zu machen.
Achte beim Kauf neuer Elektrogeräte zudem auf Energieeffizienz-Labels. Geräte mit hoher Effizienz, gekennzeichnet mit Labels wie A++ oder A+++, verbrauchen wesentlich weniger Strom, auch im Standby-Modus. Dies reduziert langfristig deinen Energieverbrauch und damit die Kosten.
Eine weitere Methode, um den Standby-Verbrauch zu senken, ist der Einsatz von Zeitschaltuhren. Diese schalten Geräte zu festgelegten Zeiten automatisch komplett ab und wieder an. Das ist besonders praktisch für Geräte, die du regelmäßig, aber nicht durchgehend nutzt.
Quelle: Norddeutscher Rundfunk; encare; eigene Recherche
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