Um die Kontrolle über deinen Stromverbrauch zu behalten, brauchst du einen funktionsfähigen Stromzähler. Bei einem Defekt sollte man den Stromzähler wechseln. Vor allem, weil dich ein defektes Gerät am Ende sehr viel Geld kosten kann. Hier erfährst du, wie du das Gerät sicher austauscht.
Stromzähler wechseln: Darauf musst du achten
Wer tauscht den Stromzähler aus?
In Deutschland werden nach und nach alle Stromzähler ausgetauscht, die nicht digital laufen. Das ist allerdings ein besonderer Fall, da Verbraucher*innen eigentlich nichts machen müssen. t-online erklärt, dass die Netzbetreiber*innen das Gerät in diesem Fall einfach selber wechseln.
Tipp: Mieter*innen können den Stromzähler nicht selber wechseln. Sage in diesem Fall deinem Vermieter Bescheid.
Im Normalfall tauschen Fachleute den Zähler aus, wenn es von deinem Netzbetreiber organisiert wird. Der Betreiber muss einen analogen Stromzähler sogar turnusgemäß austauschen lassen, wie häufig das ist, hängt vom Typ ab. Du kannst das Gerät aber auch einfach selber wechseln, wenn du dich richtig vorbereitest. Aber dafür musst du wissen, ob dein Zähler überhaupt defekt ist.
Lesetipp: Smarter Stromzähler: 5 starke Vorteile solltest du kennen
Stromzähler selber wechseln: So geht es
Dass dein Stromzähler kaputt ist, merkst du daran, dass deine Stromrechnung plötzlich viel höher ausfällt als bislang gewohnt, wie Stromrechner.com erklärt. Das kann natürlich auch andere Gründe haben, aber den Stromzähler vorsichtsweise zu wechseln, kann in diesem Fall nicht schaden. Ein anderes Symptom kann sein, dass der Stromzähler überhaupt keinen oder viel zu wenig Verbrauch anzeigt.
Hinweis: Stiftung Warentest empfiehlt, dass du vor dem Austausch des Zählers durch deinen Netzbetreiber den gegenwärtigen Zählerstand notierst. Hier findest du heraus, wie du den Stromzähler richtig abliest.
1. Richtige Vorbereitung ist alles
Zur Vorbereitung benötigst du einige Werkzeuge. Bevor du allerdings zum Werkzeugkasten greifst, stelle erst sicher, dass du einen neuen Stromzähler zum Austausch gegen den Alten parat hast. Im Idealfall hast du das gleiche Modell in einer neueren Ausführung besorgt, ansonsten musst du dich informieren, ob die Anschlüsse gleich funktionieren.
Dazu brauchst du allerdings noch andere Hilfsmittel. Erforderlich sind ein Schraubenzieher (meist in sehr kleiner Größe) und ein Spannungsprüfer. Außerdem ist eine normale Kombizange mit stumpfen Greifern nötig.
2. Erste Schritte
Ist die Vorbereitung beendet, kannst du mit dem ersten Schritt beginnen. Zuerst musst du den Hauptschalter deines Hauses abschalten. Dafür musst du den Schalter im Sicherungskasten ausfindig machen und abstellen. Danach solltest du testen, ob wirklich kein Strom im Kreislauf ist.
Dazu ist der Spannungsprüfer da. Stecke den Spannungsprüfer in eine beliebige Steckdose im Haushalt und lege den Finger auf den Metallkontakt am Prüfstift. Wenn die Lampe im Prüfstift nicht leuchtet, ist der Strom abgeschaltet und du kannst fortfahren. Keine Sorge, der Test ist vollkommen ungefährlich.
Aber: Wenn du den Strom nicht abgestellt hast, können Unfälle auftreten, wie Machs selbst warnt.
Gerade bei einem analogen Stromzähler gibt es eine Abdeckung, die nicht leicht zu entfernen ist. Dafür brauchst du einen passenden Schraubenzieher oder Akkuschrauber mit passendem Aufsatz. Die Abdeckung brauchst du danach nicht mehr, du kannst sie also entsorgen.
3. Alten Stromzähler entfernen
Um nun den Stromzähler zu wechseln, musst du zuerst den alten Stromzähler abschrauben. Hier gilt große Vorsicht. Sobald du die Schrauben entfernt hast, ist der Zähler noch mit Kabeln verbunden. Im Normalfall sind es sieben Kabel, bei manchen Modellen können es aber auch mehr oder weniger sein.
Entferne die Kabel sorgfältig mithilfe einer Zange. Achte darauf, welches Kabel du aus welcher Verbindung entfernst. Die Kabel sind in der Regel farbig markiert, mach aber am besten mit einem Stift eine Markierung. Die Verbindungen am Stromzähler haben aber auch selbst Markierungen, wodurch du sie unterscheiden kannst. Im Normalfall tragen sowohl die Kabel als auch die Verbindungen am Zähler eine Nummer, du kannst dir also auch einfach die Nummern notieren.
4. Neuen Stromzähler einbauen
Die Kabelmarkierungen brauchst du, sobald du den neuen Stromzähler einbauen willst. Dabei musst du die Schritte, die du vorher gemacht hast, einfach rückwärts wieder vollziehen: Schraube das Gerät wieder an dieselbe Stelle an. Führe die markierten Kabel wieder in genau die gleichen Verbindungen wie beim alten Stromzähler. Damit die Kabel fest sitzen, musst du die kleinen Schrauben auf den Kabelverbindungen wieder leicht festschrauben.
5. Strom wieder einschalten und kontrollieren
Wenn du soweit bist, kannst du nun den Strom, wie du ihn abgeschaltet hast, wieder anmachen. Der mit dem Wechsel frisch eingebaute Stromzähler sollte nun Verbindung mit dem Stromkreislauf haben, wodurch du keine Lücke bei der Stromverbrauchsmessung hast.
Das neue Gerät kannst du einfach überprüfen, indem du eine Ablesung versuchst. Der neue Stromzähler sollte sofort anfangen, den Verbrauch zu messen, und auch selbst vom Kreislauf mit Strom versorgt werden. Wenn alles funktioniert, ist der Wechsel erfolgreich. Du kannst den neuen Zähler auch noch auf eine andere Art kontrollieren: Schalte am Stromkasten die Sicherungen ab. Stoppt der Zähler, funktioniert er korrekt, wie die Verbraucherzentrale Berlin beschreibt. Läuft er aber weiter, ist der Wechsel fehlgeschlagen.
Musst du zu einem digitalen Stromzähler wechseln?
Dem Einbau eines Smart Meters kannst du dich zumindest nicht mehr verweigern. Die Bundesregierung erklärt, dass ab 2025 Haushalte mit einem Verbrauch von über 6.000 Kilowattstunden pro Jahr zum Einbau des Smart Meters verpflichtet sind. Auch für Eigentümer einer Photovoltaik-Anlage sei demnach der digitale Stromzähler Pflicht. Geplant ist außerdem, dass bis 2032 alle Stromzähler durch digitale Varianten ersetzt werden.
Quellen: Stiftung Warentest, T-online, Machs-selbst.org, Stromzähler.com, Bundesregierung, Verbraucherzentrale Berlin
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