Seit kurzem müssen in deutschen Haushalten digitale Stromzähler nachgerüstet werden. Wenn du bei zu hohem Verbrauch auf die Idee kommst, deinen digitalen Stromzähler zu manipulieren, nutze lieber legale Alternativen.
Digitaler Stromzähler: Manipulation möglich, aber verboten
Digitaler Stromzähler: Wozu eigentlich?
Bis 2032 sollen in Deutschland alle analogen Zähler gegen digitale Alternativen ausgetauscht werden. Grundsätzlich sind dafür die Stromanbieter verantwortlich, es sei denn, du willst von einem digitalen Zähler auf ein Smart Meter aufrüsten. Das Smart Meter ist im Unterschied zum digitalen Stromzähler mit einem Kommunikationsmodul im Haushalt verbunden. Dadurch lässt sich der Stromverbrauch auch unterwegs schnell ablesen, meist via Smartphone oder Tablet.
Vor- und Nachteil der digitalen Nachrüstung ist, wie der Westfälische Anzeiger schreibt, dass dieser meist sehr viel genauer als die analoge Alternative misst. Dadurch können Fehler, die der analoge Zähler macht, vermieden werden.
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So kann man den digitalen Stromzähler manipulieren
Auch die bisher überall installierten analogen Stromzähler lassen sich manipulieren. Das kann jedoch sehr schwer bestraft werden, manchmal sogar mit Gefängnishaft. In dem Fall ist Werkzeug nötig, außerdem Können und auch ein wenig Glück, damit der Zähler tatsächlich stehen bleibt oder langsamer zählt. Außerdem kann der Zähler dabei kaputtgehen, zum Beispiel durch Überhitzen.
Schon gewusst: Auch der analoge Stromzähler lässt sich auf diese Weisen manipulieren. Aber es drohen schwere Strafen.
Beim digitalen Gerät verhält es sich teilweise anders. Es kommt hier auch darauf an, ob du ein Smart Meter oder nur den digitalen Stromzähler besitzt. Die Arten der Manipulation können sich erheblich unterscheiden.
Digitalen Stromzähler ohne Kommunikationsmodul manipulieren
Eine Form der Manipulation, die auch aus Versehen passieren kann und nicht unbedingt bestraft wird, ist die Art der Geräte, die an den Stromkreis angeschlossen sind. Niederländische Wissenschaftler*innen fanden in einer Studie heraus, dass einige digitale Zähler einen niedrigeren Zählerstand anzeigten, wenn sie den Verbrauch von bestimmten Geräten maßen. Dazu zählen unter anderem alte Röhrenfernseher oder Mikrowellen. Dass auf diese Weise bisher eine Manipulation versucht wurde, ist aber nicht bekannt.
Hinweis: Nur weil diese Manipulation aus Versehen geschehen kann, heißt das nicht, dass du sie versuchen solltest. Wenn nachgewiesen werden kann, dass du absichtlich den Verbrauch gefälscht hast, ist trotzdem die volle Strafe fällig.
Eine andere Option ist sowohl beim analogen wie beim digitalen Zähler anwendbar. So schreibt CHIP Online, dass ein Magnet, der in die Nähe des Zählers gehalten wird, diesen langsamer laufen lässt. Auch das ist allerdings strafbar.
Den digitalen Stromzähler zu manipulieren, ist sogar noch gefährlicher als bei der analogen Variante. Das digitale Modell hat Sicherungen eingebaut, die eine Manipulation erschweren und leichter feststellbar machen.
Smart Meter manipulieren
Für das Smart Meter sind gänzlich andere Fähigkeiten nötig. Die meisten Verbraucher*innen können hier eine Manipulation nicht einmal versuchen. Denn dafür sind Hacker-Fähigkeiten nötig. Wie Deutschlandfunk berichtet, ist beim Smart Meter die Schwachstelle die App, mit der du auf den Zähler zugreifen kannst. Denn diese werde nicht unter denselben Sicherheitsaspekten wie der Zähler selbst entwickelt und sei daher sehr viel angreifbarer als jeder andere Teil des Systems.
Dass dadurch das ganze Smart Home, das normalerweise auch mit der App verbunden ist, bedroht sein kann, belegt auch ein Fall, der 2014 stattfand. Damals gelang es laut Golem einigen Sicherheitsexpert*innen, mehrere Smart Meter in Spanien zu hacken. Anschließend konnten sie alle Daten einstellen, wie sie wollten.
Achtung: Die Gefahr bei der Manipulation des Smart Meters liegt bei Angriffen von außen. Hacker*innen könnten dich damit über deinen Stromverbrauch erpressen.
Legale Alternativen zum Strom Sparen
Anstatt deinen digitalen Zähler zu manipulieren und damit Defekte oder sogar Gefängnis zu riskieren, solltest du daher andere Möglichkeiten in Erwägung ziehen. Versuche zum Beispiel:
- Stromspargeräte im Haushalt zu verwenden
- Computer und Fernseher auszuschalten, nicht bloß auf Standby zu stellen
- oder beim Kochen nicht zu viel Strom zu verschwenden.
Sollte nichts davon helfen, kann es auch sein, dass dein Zähler defekt ist. Auch das kann zur Folge haben, dass deine Stromrechnung zu hoch ist.
Quellen: Westfälischer Anzeiger, Deutschlandfunk, Golem, CHIP Online, IEEE Magazine
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