Die wachsende Beliebtheit von großen und schweren Fahrzeugtypen, wie den Sport Utility Vehicles (SUVs), führt zu Veränderungen in städtischen Landschaften und löst Umweltbedenken aus. Fatih Birol, der Leiter der Internationalen Energieagentur (IEA), äußert Kritik am erhöhten Energiebedarf und der zunehmenden Gefährdung von Fußgängern. Die Verkaufszahlen von SUVs sind global angestiegen und machten fast 50 Prozent aller Neuwagenverkäufe im Jahr 2023 aus, in Europa sogar über 50 Prozent.
SUVs als „zusätzliche Gefahr“
SUVs stoßen aufgrund ihrer Größe und Form etwa 20 Prozent mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) aus als Limousinen. Birol fordert staatliche Maßnahmen wie höhere Steuern und Parkgebühren gegen die Fahrzeuge. Ziel sei es, deren Umweltauswirkungen in Städten zu reduzieren.
„Es ist von entscheidender Bedeutung, die Probleme zu lösen, die sie in Bezug auf den zusätzlichen Energiebedarf, den beanspruchten öffentlichen Raum und die zusätzliche Gefahr, die sie für Fußgänger darstellen, aufwerfen“, zitierte die französische Finanzzeitung Les Échos die IEA.
„Angesichts der Trends sollten die Behörden Maßnahmen ergreifen, die zu einer stärkeren Regulierung führen“, betonte Birol selbst. „Dies könnte in Form eines anderen Steuersystems oder höherer Parkgebühren geschehen.“ Paris etwa plane höhere Parkgebühren für SUVs, um Probleme zu mindern und umweltfreundlichere Fahrzeuge zu fördern. Eine öffentliche Konsultation diskutiert, diese Gebühren in Zentrumsbereichen auf bis zu 18 Euro pro Stunde anzuheben.
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Neuwagenverkäufe 2023
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) meldete für 2023 einen Anstieg der Neuwagenverkäufe um sieben Prozent. Geländelimousinen treiben dieses Wachstum voran und zeigen einen Wandel in der Automobilindustrie.
Doch hält die jüngste Pressemitteilung des KBA auch gute Nachrichten bereit: „Mit Abschluss des Jahres 2023 lag die Anzahl der Personenkraftwagen (Pkw) mit alternativen Antrieben (Elektro (BEV), Hybrid, Plug-In, Brennstoffzelle, Gas, Wasserstoff) um +4,8 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums.“
Die SUV-Debatte in Städten zeigt das Spannungsfeld zwischen Verbraucher*innen-Wahl, Umweltschutz und Stadtplanung. Städte weltweit erkennen die Notwendigkeit, große Fahrzeuge in dicht besiedelten Gebieten zu regulieren. Aber es braucht die richtigen Schritte.
Quelle: Les Échos; Kraftfahrt-Bundesamt
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