Wer zu schnell fährt, dem drohen Bußgelder oder sogar der Führerscheinentzug. Dass diese Regelung richtig ist, liegt auf der Hand. Bisher hatte jedes Land in der EU dazu eigene Regularien. Das wird sich aktuellen Beschlüssen zufolge aber künftig ändern.
Führerscheinentzug in der EU: Darum geht es
Wie unter anderem Focus berichtet, verlangte bereits vor Anfang des Jahres eine Mehrheit des Europaparlaments, Fahrverbote und den damit verbundenen Entzug des Führerscheins künftig in der gesamten EU gleich durchsetzen. Ganz aktuell gilt ein solches Verbot nur in dem Land, in dem es ausgesprochen wurde. Wer also in Frankreich die Erlaubnis verliert, darf sich in Deutschland weiterhin hinter das Steuer setzen.
Im Februar teilte man zudem in Straßburg mit, dass auch bereits eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 50 Kilometern pro Stunde (km/h) künftig zum Entzug der Fahrerlaubnis führen könnte. Erfolgt die Überschreitung in Wohngebieten, sei dies dann auch schon ab 30 km/h möglich.
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Abschließende Einigung am 5. Dezember
Inzwischen haben sich die Verkehrsminister*innen der EU auf eine Regelung zum Führerscheinentzug verständigt. Das berichtet Auto Motor Sport. Laut einer Mitteilung des EU-Ministerrats am 5. Dezember soll der Entzug künftig in allen EU-Mitgliedstaaten wirksam sein. Das Ziel ist eine verbesserte Verkehrssicherheit auf europäischer Ebene, die es zudem erlaubt, schwere Verkehrsdelikte effektiver zu ahnden.
Wie die Tagesschau meldet, begrüßt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) die geplanten Änderungen: „Wenn jemand den Führerschein in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union verloren hat, weil er gegen Straßenverkehrsvorschriften massiv verstoßen hat, dann soll er oder sie überall nicht fahren dürfen“, betonte er. Das sei „als großes Transitland in Deutschland besonders wichtig“.
Quellen: Focus, Auto Motor Sport, Tagesschau
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