Legt man in Deutschland die übliche Führerschein-Prüfung ab, erhält man die Erlaubnis, Kraftfahrzeuge (Kfz) bis insgesamt 3,5 Tonnen (t) Gewicht zu führen. Was viele hingegen nicht wissen: Es gibt gleich zwei Führerschein-Erweiterungen, welche mit vergleichsweise wenig Aufwand durchgeführt werden können.

Führerschein: B96 und B196 benötigen keine Prüfung

Bei den zusätzlichen Erweiterungen des standardmäßigen B-Führerscheins handelt es sich um die Optionen B96 und B196. Diese Zahlen sagen zunächst relativ wenig aus, die damit einhergehenden Erlaubnisse könnten jedoch für nicht Wenige durchaus interessant sein. Das ermöglichen dir diese Schlüsselzahlen (via RUHR24):

B96: Das Gesamtgewicht eines Gespanns (Zugfahrzeug und Anhänger) wird von 3,5 t auf 4,25 t erhöht.
B196: Erlaubt die Führung von sogenannten „Leichtkrafträdern“ mit der Klasse A1. Darunter fallen etwa Motorräder mit maximal 125 Kubikzentimetern (ccm) Hubraum und maximal 11 Kilowatt (kW) Leistung. Auch dreirädrige Fahrzeuge mit maximal 15 kW darfst du so fahren.

Diese Regelung ist bereits seit Anfang 2020 aktiv und erweitert den Spielraum für Besitzer*innen eines Führerscheins, ohne noch einmal großartig die Schulbank drücken zu müssen. Übrigens: Landwirtschaftliche Fahrzeuge und Kleinkrafträder, unter anderem auch bekannt als Moped oder Roller, welche maximal 45 Kilometer pro Stunde (km/h) fahren und nicht mehr als 4 kW Leistung bringen, sind auch im üblichen B-Führerschein enthalten.

Lesetipp: Hast du noch eine alte Fahrerlaubnis, solltest du bald aktiv werden. Denn einigen Jahrgängen droht der Verlust, wenn sie ihren Führerschein nicht umtauschen.

Was ist nötig?

Das du für die Führerschein-Erweiterungen B96 und B196 nicht großartig Zeit in der Fahrschule verbringen musst, ist für viele durchaus ein attraktiver Faktor. Komplett kommst du um Unterricht allerdings nicht herum. Denn trotz wesentlich geringerer Anforderungen, musst du natürlich trotzdem etwas tun.

Für B196 sind so etwa mindestens neun Unterrichtsblöcke von 90 Minuten notwendig. B96 lässt es jedoch ruhiger angehen. Hier reicht es schon, einen Tageskurs mit einem Umfang von mindestens sieben Stunden zu besuchen.

Vorsicht sollten jedoch all diejenigen walten lassen, die die Führerschein-Erweiterung im Ausland nutzen wollen, also etwa Urlauber oder Pendler. Denn während B96 in der kompletten EU Gültigkeit besitzt, verhält es sich bei B196 anders. Da diese nur eine nationale Schlüsselziffer ist, wird sie im Ausland nicht anerkannt. Hier sind also umfangreichere Erweiterungen notwendig.

Quelle: RUHR24

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