Typklassen sind ein wesentliches Kriterium, das Versicherer in Deutschland zur Berechnung der Beiträge für Kfz-Versicherungen heranziehen. Sie bewerten, wie risikobehaftet ein bestimmtes Modell in Bezug auf Schadensfälle ist. Dabei geht es vor allem um die Häufigkeit und Höhe der Schäden, die mit einem bestimmten Autotyp in der Vergangenheit aufgetreten sind. Es gibt Typklassen sowohl für die Kfz-Haftpflichtversicherung als auch für die Teilkasko- und Vollkaskoversicherung.
Neue Typklassen für Kfz-Versicherung
Im Jahr 2025 ändern sich die Kfz-Versicherungsprämien in Deutschland aufgrund der aktualisierten Typklassen-Einstufungen. Diese Einstufungen, die vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorgenommen werden, betreffen über zwölf Millionen Fahrzeughalterinnen und -halter. Die neuen Klassifizierungen werden entweder die Versicherungsbeiträge erhöhen oder senken, abhängig von der Schadens- und Reparaturhistorie deines Fahrzeugmodells. Für viele Nutzende könnte das einen spürbaren Unterschied bei den Prämien bedeuten.
„Für rund 7,1 Millionen Autofahrer gelten in der Kfz-Haftpflichtversicherung künftig höhere Einstufungen, rund 5,1 Millionen profitieren von besseren Typklassen“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen im Rahmen einer Pressemitteilung. Rund 30 Millionen der Autos verbleiben in der Typklasse des Vorjahres.
Bestimmte Luxusmodelle und SUVs, die tendenziell teurere Schäden verursachen, werden größere Einstufungserhöhungen erfahren. So steigt der Audi SQ5 3.0 TFSI Quattro um drei Klassen. Auch Fahrzeuge wie der Peugeot 3008 1.6 HDI werden teurer eingestuft, während Modelle wie der Toyota Yaris Cross Hybrid 1.5 und der Mercedes-Benz EQC 400 4Matic um jeweils zwei Klassen günstiger werden.
Auch interessant: Führerschein: Dieser dumme Fehler kann dich ins Gefängnis bringen
Auch Kaskoversicherungen betroffen
Auch die Kosten für Vollkasko- und Teilkaskoversicherungen sind von den neuen Typklassen betroffen. Der Hyundai Tucson 1.6 wird zum Beispiel deutlich günstiger, da seine Vollkasko-Klasse um drei Stufen sinkt. Einige Fahrzeuge, wie der VW T6 Kombi 2.0, werden hingegen höhere Kosten haben, da sowohl die Haftpflicht- als auch die Kasko-Einstufungen ansteigen.
Die Typklassen für die Kfz-Versicherung basieren auf dabei Schadens- und Reparaturstatistiken der letzten zwei bis drei Jahre. „Die Logik der unverbindlichen GDV-Typklassenstatistik ist einfach“, so Asmussen weiter. „Werden mit einem Automodell im Durchschnitt pro Fahrzeug vergleichsweise wenige Schäden und geringe Schadenkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe.“
Neben der Typklasse gibt es noch andere Faktoren, die deine Versicherungsprämien beeinflussen. Regionalklassen, die auf den Unfallstatistiken der jeweiligen Region basieren, und individuelle Faktoren wie deine persönliche Fahrhistorie oder die jährliche Laufleistung des Fahrzeugs spielen ebenfalls eine Rolle. Diese Variablen wirken gemeinsam mit den Typklassen auf deine endgültige Versicherungsprämie ein.
Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.