Der digitale Identitätsnachweis per Smartphone rückt näher: Künftig sollen deutsche Staatsbürger ihren Personalausweis nicht nur als Plastikkarte in der Brieftasche, sondern auch auf dem Smartphone mit sich führen können. Dieser digitale Ausweis, die sogenannte EUDI-Wallet (European Digital Identity Wallet), soll es ermöglichen, sich in der gesamten EU einfach und sicher auszuweisen. Das Bundesinnenministerium hat die Pläne nun offiziell bestätigt.
Personalausweis wird zum Multitalent
Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont gegenüber der Tagesschau die Vorteile der digitalen Wallet: „Wir wollen, dass Bürgerinnen und Bürger ihre Identität schnell, sicher und unkompliziert direkt über ihr Smartphone nachweisen können – ohne eine zusätzliche Karte oder ein Lesegerät.“ Der Handy-Personalausweis soll nicht nur für die Ausweisung genutzt werden, sondern auch amtliche Dokumente speichern und bei alltäglichen Aufgaben wie Jobbewerbungen oder Onlinebanking helfen.
Die neue Funktion bietet erhebliche Erleichterungen im Alltag. So soll es künftig möglich sein, neben dem Personalausweis auch andere wichtige Dokumente sicher in der App abzulegen. Damit entfällt die Notwendigkeit, physische Karten und Dokumente ständig bei sich zu tragen. Das Ziel der Bundesregierung ist es, die Nutzung der EUDI-Wallet bis 2027 schrittweise auszuweiten. Schon 2025 könnten erste Funktionen freigeschaltet werden.
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Datenschutz im Vordergrund
Sicherheit und Datenschutz stehen dabei im Fokus. Die Daten des neuen Personalausweises sollen durch hohe Sicherheitsstandards geschützt und die Privatsphäre der Nutzer*innen gewahrt bleiben. Faeser versichert, dass man großen Wert darauf lege, diese sensiblen Informationen vor Missbrauch zu schützen.
Die Entwicklung des digitalen Personalausweises soll außerdem Innovationen fördern. Neben der staatlichen Lösung sollen auch private Unternehmen und Stiftungen eigene Versionen der EUDI-Wallet entwickeln können. Dadurch hätten die Bürgerinnen und Bürger mehr Auswahlmöglichkeiten. Bis spätestens 2027 sollen alle EU-Staaten eine eigene Wallet zur Verfügung stellen, wie es eine entsprechende EU-Verordnung vorschreibt.
Quelle: Tagesschau
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