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Pilzexperte warnt vor Google Bildersuche: „Extrem gefährlich“

Um Pilze zu erkennen, nutzen viele Sammler*innen die Google Bildersuche. Warum das keine gute Idee ist, erklären jetzt Expert*innen.

Pilze sammeln und mit Google erkennen
© Jeanette Dietl - stock.adobe.com / Carkhe - stock.adobe.com

Neue Funktionen für die Google Suche // IMTEST

Wenn der Herbst beginnt, beginnt auch die Pilzsaison. Wer im Wald selbst sammeln geht, nutzt zum Pilze erkennen häufig das Internet. Doch Vorsicht: Expert*innen warnen nun davor, die Google Bildersuche zur Identifizierung von Pilzen zu nutzen.

Pilze erkennen mit Google: Täuschung durch KI

Auf der Suche nach Informationen und Bildern über beliebte essbare Pilze könnten Sammler*innen bei der Google Bildersuche auf falsche Fährten gelockt werden. Die Suchmaschine liefert immer mehr irreführende, durch Künstliche Intelligenz (KI) generierte Bilder, die zu folgenschweren Verwechslungen führen können.

Professor David Hawksworth, ein Mykologe von der Universität Southampton, warnte im Gespräch mit Mail Online davor, dass solch fehlerhafte Bilder „extrem gefährlich“ sein. KI-generierte Bilder werden häufig als erste Ergebnisse angezeigt. Obwohl diese klar als künstlich erzeugt markiert sind, scheint das nicht auszureichen, um potenzielle Sammler*innen zu schützen.

Der Reddit-Nutzer MycoMutant bemerkt die Problematik zuerst und teilt die eigenen Erkenntnisse in einem Pilzforum. In einem Beitrag erklärt MycoMutant, wie die Suche nach einem Schopf-Tintling zu einem offensichtlich KI-erzeugten Bild führt. Die Bildunterschrift verriet erst beim zweiten Hinsehen, dass es sich um ein KI-generiertes Bild handelt. MycoMutant warnt, dass solche Bilder nicht nur vom realen Pilz abweichen, sondern häufig auch von Stock-Webseiten kommen. Die erscheinen seriös, sind beim Pilze erkennen allerdings wenig hilfreich.

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KI-Bildern von Pilzen nicht trauen

Bei Expert*innen steigt die Besorgnis, dass insbesondere Anfänger*innen beim Pilze sammeln ernsthaft gefährdet sein könnten. Eine schlechte Identifizierung kann im schlimmsten Fall zu schweren Vergiftungen führen. Die Algorithmen der Google Bildersuche, die Bilder aufgrund von Schlagworten und nicht durch Bilderkennungssoftware auswählen, sind nicht ausreichend verlässlich.

Online-Suchmaschinen und Apps sollten immer nur als ergänzendes Feature verwendet werden. Hier siegt also ausnahmsweise mal nicht die Technik: Beim Pilze erkennen sollte man daher lieber mit einem anerkannten Buch arbeiten oder auf Kurse von Expert*innen vertrauen. Eine Sprecherin von Google erklärte gegenüber Mail Online, dass das Unternehmen das Problem untersuche. Während Google noch nach Lösungen sucht, ist aber Vorsicht für alle Pilzliebhaber*innen geboten.

Quelle: Mail Online, Reddit

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