In der Debatte über umweltfreundliche Mobilität hat Bundesfinanzminister Christian Lindner eine neue Initiative vorgeschlagen. Neben Elektrofahrzeugen sollen künftig auch Fahrzeuge, die ausschließlich mit E-Fuels betrieben werden, steuerliche Unterstützung erhalten. Das langfristige Ziel ist es, ähnlich wie bei Elektroautos, ab 2030 eine Befreiung von der Kfz-Steuer für diese Fahrzeuge zu erreichen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Verwendung von synthetischen Kraftstoffen zu fördern und somit die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren.
Entfall der Kfz-Steuer für umstrittenen Antrieb
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, hergestellt aus erneuerbaren Energien. Trotz ihres Potenzials, CO2-neutral zu sein, sind sie derzeit noch teuer, technisch anspruchsvoll in der Herstellung und nicht unumstritten. Das neue Gesetz zur Befreiung von der Kfz-Steuer für E-Fuels-Autos soll allerdings eine verlässliche Grundlage schaffen, um Planungssicherheit in der Produktion herzustellen, wie Deutschlandfunk berichtet.
Über Lindners Gesetzesentwurf muss zunächst noch innerhalb der Ampelkoalition abgestimmt werden. Eine Voraussetzung für die darin vorgesehene Erleichterung der Kfz-Steuer ist die Bestätigung durch die Verkehrsbehörden, dass die Fahrzeuge letztendlich tatsächlich klimaneutral betrieben werden.
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Autoverkehr soll nachhaltiger werden
Aktuell ist der Straßenverkehr für etwa 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Allein im Jahr 2022 verursachte der Verkehrssektor rund 148 Millionen Tonnen Treibhausgase. Um diese Zahlen zu senken, sollen neben Elektroautos und Wasserstoff-Fahrzeugen nun auch E-Fuels als klimaneutrale Antriebstechnologie gefördert werden. Expert*innen zweifeln jedoch daran, dass E-Fuels den Massenmarkt erreichen werden, wie die WirtschaftsWoche erklärt. Schließlich ist die Herstellung nach wie vor sehr energieintensiv und kostenaufwendig.
Die Förderung von E-Fuels durch eine Befreiung von der Kfz-Steuer wird von der FDP unterstützt, doch es bleibt abzuwarten, ob die Grünen und die SPD in der Regierung mitziehen. Die Diskussion darüber, ob diese Technologie langfristig eine echte Alternative zum Elektroantrieb darstellen kann, ist damit wieder entbrannt. Ein endgültiger Beschluss soll noch in diesem Jahr gefasst werden.
Quellen: Deutschlandfunk, WirtschaftsWoche
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