Ob Automatik oder manuelle Schaltung: Alle Verbrenner-Autos besitzen ein Getriebe. Nur so ist es möglich, Drehzahl und Drehmoment des Motors nach den eigenen Wünschen zu regulieren. Dabei ist das System jedoch auch sehr sensibel, sodass schon kleinstes Fehlverhalten über die Zeit zu dauerhaften Schädigungen führen kann.
Das Getriebe: Sensibel und ziemlich teuer
Jeder von uns hat die eine oder andere Marotte, die wir beim Autofahren an den Tag legen. In den meisten Fällen sind es kleine, harmlose Dinge, die keine großen Auswirkungen auf unser Fahrzeug haben. Einige Gewohnheiten erhöhen den Verschleiß jedoch enorm. Ganz vorne dabei: Die Schädigung des Getriebes.
Die Reparatur eines Getriebes, fachlich auch Umformerelement genannt, kann sehr schnell ins Geld gehen. Das liegt nicht nur an den sensiblen Teilen wie etwa den Zahnrädern oder den Muffen. Auch der Arbeitsaufwand für die Mechaniker ist dabei sehr hoch. Achtest du in Zukunft auf die folgenden drei Dinge, auf welche TÜV SÜD-Experte Matthias Strixner aufmerksam macht, bleibt dieser Umstand dir etwas länger erspart.
Lesetipp: Bei der zweijährlichen Hauptuntersuchung könnte bald eine neue Regel eingeführt werden. Passt du hier nicht auf, könntest du zur Kasse gebeten werden.
So belastest du dein Getriebe im Alltag
Das eine falsche oder zu heftige Schaltung nicht gerade förderlich für die Gesundheit deines Getriebes ist, macht dir das System sehr eindrücklich klar. Denn jeder wurde wohl schon einmal von einem Knirschen aus dem Motorraum gegrüßt, bei welchem sich die Nackenhaare aufstellen. Doch auch subtilere Fahrfehler schleichen sich bei der Betätigung ein:
#1 Den Schalthebel festhalten
Nun wirst du dich vermutlich wundern. Denn immerhin musst du den Schalthebel festhalten, wenn du einen anderen Gang einlegen möchtest. Der Fehler liegt hier jedoch in der Zeit zwischen den Schaltvorgängen. Denn viele Fahrer*innen tendieren dazu, die rechte Hand dauerhaft auf der Vorrichtung ruhen zu lassen.
Das kann über längere Zeit jedoch schädlich sein, denn „dadurch wird die Schaltmuffe belastet bzw. verspannt“, wie Strixner erklärt. Auch die Getriebelager sind keine Fans von dauerhafter Druckausübung. Die Folge ist ein schnellerer Verschleiß nahezu aller Bestandteile des Systems.
#2 Falsche Bedienung des Kupplungspedals
TÜV-Experte Strixner betont weiter: „Kann […] die Kupplung den Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe nicht komplett oder nicht rechtzeitig trennen, zeigt sich dies oft mit einem lauten Kratzen, weil die Schaltmuffe mit Gewalt auf die unterschiedlich schnellen Zahnräder geschoben wird“.
Dieser Umstand tritt insbesondere dann auf, wenn das Kupplungspedal zu spät oder nicht vollständig durchgetreten wird, bevor du den Schaltvorgang durchführst. Auch, wenn das Kratzen schon Zeichen genug sein sollte, dass du hier einen Fehler begangen hast, tendieren viele Fahrerinnen und Fahrer dennoch dazu, das Kupplungspedal doch etwas zu behutsam zu behandeln.
#3 Zu schneller Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang
Besonders in der Stadt ist ein häufiger Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang unerlässlich. Denn hier finden sich nicht selten etwas zu kleine Parklücken, welche etwas mehr Zeit zum Rangieren benötigen. Kein Wunder also, dass ungeduldige Autofahrende die Schaltung etwas zu schnell vollziehen.
Matthias Strixner hierzu: „Der Wagen sollte stillstehen, um verschleißfördernde Grüße aus dem Getriebe zu vermeiden“. Bedeutet im Klartext, dass du den Schalthebel wirklich erst bedienen solltest, wenn dein Auto komplett zum Stehen gekommen ist. Tust du das nicht, belastest du besonders die Bremsbänder und die häufig verbaute Lamellenkupplung.
Quelle: TÜV SÜD
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