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Parkscheinautomat: Böse Überraschung beim Bezahlen – darum solltest du jetzt ganz genau hinsehen

Kriminelle denken sich immer perfidere Maschen aus, um an deine Kontodaten zu gelangen. Eine davon betrifft nun zahlreiche Autofahrer*innen.

Eine Person wirft eine Münze in eine Parkscheinautomaten.
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Parkscheinautomat: Wer das tut, muss nichts bezahlen

In einigen Städten gibt es eine legale Möglichkeit, kostenlos zu parken. Erfahre im Video, wie das geht.

Nach gefühlt stundenlanger Suche hast du endlich einen Parkplatz gefunden, doch dann bemerkst du, dass dir das nötige Kleingeld für den Parkscheinautomaten fehlt? Mit dem Bezahlen per Apps wie EasyPark sollten solche Probleme eigentlich der Vergangenheit angehören. Doch hier lauert eine versteckte Gefahr, die dein Konto stark in Mitleidenschaft ziehen könnte. Davor warnt nun auch die Polizei.

Betrug am Parkscheinautomat

Auf diverseren Parkscheinautomaten gibt es mittlerweile QR-Codes. Diese sollen dich meistens eigentlich zum Download und Start der EasyPark-App führen. So kannst du mittels deines Smartphones die Parkgebühren bezahlen, ohne dein Münzgeld oder deine Kreditkarte aus der Tasche kramen zu müssen. Das Prinzip ist mittlerweile jedoch so beliebt, dass es jetzt auch die Aufmerksamkeit von Kriminellen auf sich gezogen hat.

Diese haben sich darauf spezialisiert, gefälschte QR-Codes herzustellen. Damit überkleben sie dann die eigentlichen Codes von EasyPark an den Parkscheinautomaten. Das Perfide daran: Die Fälschungen sehen so echt aus, dass der Betrug auf den ersten Blick kaum zu erkennen ist.

Scannst du die betrügerischen QR-Codes, wirst du auf eine gefälschte Webseite namens easypark.live geführt. Auch diese ist so professionell gestaltet, dass sie zunächst seriös aussieht. Willst du dort deine Parkgebühren bezahlen, wirst du aufgefordert, deine Kreditkartendaten einzugeben. Genau diese Informationen sind wohl das Ziel der Kriminellen. Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat vor wenigen Tagen bereits eine offizielle Meldung dazu herausgegeben.

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So sehen die gefälschten QR-Codes aus

Noch ist nicht bekannt, ob diese neue Betrugsmasche nur dazu da ist, deine Daten zu erfassen und zu sammeln oder so auch schon Beträge von Konten abgebucht wurden. In jedem Fall solltest du beim Scannen von QR-Codes in Zukunft Vorsicht walten lassen. Das Kriminalamt rät, diese am Parkscheinautomat zunächst genau unter die Lupe zu nehmen.

Denn manchmal „haben die Täter an einigen Stellen […] unsauber gearbeitet und den Aufkleber schief oder über andere Schriftfelder geklebt.“ Dies ist dann ein deutliches Zeichen für eine Fälschung. „Dies muss aber nicht immer so sein“, fügt das Landeskriminalamt hinzu. So fügen sich einige der gefährlichen Codes fast nahtlos in die Optik des Automaten ein.

Das Landeskriminalamt hat jedoch auch Fotos der gefälschten Aufkleber veröffentlicht. Der Originalcode ist schlicht schwarz-weiß. In der Fake-Variante hat der QR-Code einen pinkfarbenen Rahmen und in der Mitte den Schriftzug „easypark“. Doch auch dies kann sich über die Zeit ändern, sollten die Betrüger*innen das Design erneut anpassen.

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Das kannst du im Zweifel tun

Wenn du dir rein optisch nicht sicher bist, ob es sich bei dem QR-Code wirklich um eine Fälschung handelt, kann auch der Versuch diesen vom Parkscheinautomat zu entfernen, helfen den Betrug zu erkennen. Denn in jedem Fall nutzen die Kriminellen zusätzliche Aufkleber, während Codes von EasyPark zur offiziellen Beschilderung gehören, wie das Unternehmen mitteilt.

Dieses stellt auch klar: „Wenn Dir etwas seltsam vorkommt, scanne den Code nicht. Öffne die EasyPark-App direkt und gib den Zonencode manuell ein.“ Hast du den Code aber doch bereits gescannt haben, solltest du darauf achten, auf welche Seite du geführt wirst. Korrekt wäre „easypark.de“, während „easypark.live“ eine Fälschung ist.

Wenn du jedoch ganz auf Nummer sichern gehen willst und den Kriminellen keine Chance lassen willst, hilft oft nur auf altbewährte Mittel zurückzugreifen. Denn an den meisten Parkscheinautomaten kannst du die anfallenden Gebühren immer noch direkt mit Kleingeld oder der Kreditkarte begleichen.

Quellen: EasyPark, Landeskriminalamt Niedersachsen

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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