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Elektroauto: Das soll sich ab 2025 auf Parkplätzen ändern

Ein neues Gesetz soll ab dem kommenden Jahr für deutlich mehr Ladepunkte sorgen. Ab 2027 könnte diese Regelung nochmal verschärft werden.

Frau lädt Einkäufe in den Kofferraum, während ihr Elektroauto geladen wird.
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Ab 2025 steht in Deutschland eine bedeutende Veränderung für Elektroautos bevor: Unternehmen und Immobilienbesitzer*innen werden gesetzlich verpflichtet, Ladeinfrastruktur auf Parkplätzen zu schaffen. Ziel ist es, die E-Mobilität alltagstauglicher zu machen und den Ausbau voranzutreiben. Dabei soll eine neue gesetzliche Grundlage dafür sorgen, dass mehr Ladepunkte entstehen, insbesondere bei größeren Gebäuden und öffentlichen Einrichtungen.

Elektroautos: Neue Gesetze für mehr Ladepunkte

Kern der Neuerungen ist das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG), das für Neubauten, Renovierungen und Bestandsgebäude klare Vorgaben macht. Ab dem 1. Januar 2025 müssen bestehende Nichtwohngebäude mit mehr als 20 Stellplätzen mindestens einen Ladepunkt für Elektroautos bereitstellen. Für größere Bauprojekte gelten sogar zusätzliche Vorgaben, wie die Ausstattung jedes dritten Parkplatzes mit Leitungsinfrastruktur.

„Deutschland hat aktuell rund 130.000 öffentliche Ladepunkte. […] Dennoch fehlen Ladepunkte an geeigneten Flächen und die Ladepunkte sind auch nicht ausreichend flächendeckend verteilt“, erklärt Markus Emmert vom Bundesverband eMobilität gegenüber dem MDR.

Viele Unternehmen haben bislang gezögert, Infrastruktur für Elektroautos zu schaffen. Zu hohe Kosten und bürokratische Hürden wurden oft als Gründe genannt. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) weist darauf hin, dass die Installation von entsprechender Säulen mehrere tausend Euro kosten kann und daher für viele Betriebe unattraktiv ist. Dennoch gibt es Vorreiter: So plant etwa der Möbelkonzern Ikea, bis 2028 über 1.000 Ladepunkte in Deutschland zu errichten.

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EU-Richtlinien verschärfen Anforderungen

Neben den deutschen Regelungen kommen auch aus Brüssel strengere Vorgaben. Die EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) verlangt beispielsweise, dass Bürogebäude ab 2027 jeden zweiten Stellplatz mit einem Ladepunkt ausstatten, wie das schwedische Energieunternehmen Vattenfall erklärt. Gleichzeitig sollen Möglichkeiten für intelligentes und bidirektionales Laden von Elektroautos berücksichtigt werden. Damit soll nicht nur das Laden erleichtert, sondern auch die Stromversorgung effizienter gestaltet werden.

„Es gibt bereits große Fortschritte, doch wir müssen den Ausbau massiv beschleunigen, um die steigende Zahl an Elektroautos zu bedienen“, so Emmert weiter. Die Verpflichtung zur Ladeinfrastruktur markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung Elektromobilität. Dennoch bleibt viel zu tun, um flächendeckend genug Ladepunkte bereitzustellen. Ab 2025 könnte das Laden von Elektroautos für viele deutlich einfacher werden – wenn Unternehmen die neuen Anforderungen rechtzeitig umsetzen.

Quellen: MDR, Vattenfall, Bundesministerium der Justiz

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