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Bargeld: Dieses deutsche Nachbarland macht einen radikalen Schnitt

Das Bargeld ist hier in Deutschland immer noch eine sehr beliebte Zahlungsmethode. Das ist jedoch nicht überall so. In Schweden geht man daher nun einen diskutablen Schritt.

Mann hält Bargeld in der Hand
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Mit diesem Gehalt giltst du in Deutschland als arm

Ab wann giltst du in Deutschland als armutsgefährdet? Die Antwort ist komplizierter, als du vielleicht denkst.

An vielen Orten hierzulande muss auch heutzutage noch mit Bargeld bezahlt werden. Viele Deutsche halten an der physischen Währung weiterhin fest. Bei unseren Nachbarn aus Schweden sieht das anders aus. Dort wird das Bargeld derzeit nahezu komplett abgeschafft. Das hat nicht nur positive Seiten.

Bargeld: Schweden setzt (fast) komplett auf digital

Die Zeiten, in denen jede Person mit einem vollgepackten Geldbeutel durch die Gegend laufen musste, sind längst vorbei. Die Bewegung des digitalen Zahlens ohne Bargeld hat sich längst durchgesetzt und wird immer komfortabler. Nach Kredit- und EC-Karte sind seit einigen Jahren auch Smartphone und Smartwatch universelle Zahlungsarten geworden.

Ein deutsches Nachbarland geht daher aktuell einen radikalen, wenn auch logischen nächsten Schritt. Denn wie The Conversation in einem Bericht erklärt, ist die Abschaffung des Bargelds in Schweden bereits in vollem Gange. Wer dort noch auf Scheine und Münzen angewiesen ist, muss sich sogenannte „Bargeld-Blasen“ zunutze machen. Dort kann man das Wichtigste des täglichen Bedarfs kaufen oder einen Kaffee trinken gehen.

Viele andere Dienstleistungen, selbst essenzielle Bestandteile wie Behördengänge, Parktickets oder öffentliche Verkehrsmittel, setzen eine digitale Präsenz voraus. Genutzt wird hierbei vor allem die App „Swish“, welche 2012 von einem Zusammenschluss schwedischer Banken entworfen wurde.

Lesetipp: Auch wenn Bargeld in Deutschland aktuell noch wesentlich einsatzfähiger ist, solltest du es mit der Anhäufung von Scheinen und Münzen nicht übertreiben. Denn wird der Notgroschen zu groß, könnten dich Probleme erwarten.

Nicht ohne Nachteile

Dass ein solcher Weg nicht ohne einige Hindernisse funktionieren kann, erscheint schlüssig. Besonders obdachlosen, armen oder alten Menschen mangelt es häufig an Zugang und Wissen, um digitale Dienstleistungen adäquat anwenden zu können. Die Folge: radikaler Ausschluss oder der Gang über Dritte.

Besonders Letzteres ist durchaus fragwürdig. So berichtet The Conversation etwa davon, dass viele obdachlose Schwed*innen, welche nur auf Bargeld zurückgreifen können, von allein kein Parkticket kaufen können, wenn sie in ihrem Auto übernachten. Daher hat sich ein Markt für Personen entwickelt, welche diesen Schritt für Betroffene übernehmen – mit einem massiven, unverhältnismäßigen Aufpreis, versteht sich.

Quelle: The Conversation

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.

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