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ADAC verrät: Diese Menschen ignorieren rote Ampeln am häufigsten

Viele scheinen rote Ampeln eher als unverbindliche Empfehlung statt als verpflichtendes Signal zu betrachten – ein Verhalten, das schnell gefährlich werden kann.

Rote Ampel an einer Straße
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Ampeln sorgen für Sicherheit im Straßenverkehr, aber viele ignorieren sie trotzdem. 2023 gab es in Deutschland 327.230 Rotlichtverstöße, die zu rund 10.000 Verletzten oder sogar Toten führten. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club e.V. (ADAC) hat das Verhalten von Fußgänger*innen, Radfahrenden, E-Scooter-Nutzenden und Autofahrenden in Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München untersucht. Mit einer Künstlichen Intelligenz (KI)-gestützten Kamera wurde an mehreren Kreuzungen anonym erfasst, wer an roten Ampeln hielt und wer nicht.

Rote Ampeln: Verstoß „ist kein Kavaliersdelikt“

Das Ergebnis: E-Scooter-Nutzende überfuhren rote Ampeln am häufigsten. Obwohl sie die kleinste Gruppe bildeten, missachteten mehr als 14 Prozent das Signal. Insgesamt beobachtete die Kamera 66.158 Verkehrsteilnehmende, darunter 2.833 Verstöße. Hätte man alle sanktioniert, wären Bußgelder von 158.000 Euro, 1.573 Punkte im Flensburger Zentralregister und 164 einmonatige Fahrverbote zusammengekommen.

Die Zahlen unterscheiden sich von Stadt zu Stadt. In Hamburg fuhren 16 Prozent der E-Scooter-Nutzenden und 13 Prozent der Fußgänger*innen über rote Ampeln, während nur ein Prozent der Autofahrenden das Signal ignorierte. In Berlin hielten sich 19 Prozent der E-Scooter-Fahrenden nicht an die Regel, in Köln waren es sechs Prozent, in Leipzig 24 Prozent und in München 15 Prozent. Autofahrende blieben insgesamt am häufigsten stehen.

Der ADAC stellte im Rahmen seiner Pressemitteilung klar: „Ein Rotlichtverstoß ist kein Kavaliersdelikt. Die Folgen sind dabei für Fußgänger als schwächste Verkehrsteilnehmer ungleich schwerwiegender als für Pkw-Fahrer. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wären jedoch konsequente Ampelkontrollen notwendig. Denn nur dann ist eine Verhaltensänderung zu erwarten.“

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Smarte Systeme statt härtere Strafen

Auch neue Technik könnte für mehr Sicherheit sorgen. Die „Ampel der Zukunft“, die 2024 mit dem „Excellence in Road Safety Award“ der Europäischen Union (EU) ausgezeichnet wurde, erkenne Einsatzfahrzeuge, größere Gruppen, Kinder und ältere Menschen und passe die Grünphasen entsprechend an. So könnte der Verkehr flüssiger laufen, und es gäbe weniger Gründe, eine rote Ampel zu überfahren. Smarte Ampelsysteme könnten den ADAC zufolge ähnlich wirksam sein wie strengere Strafen.

Der Club appelliert an alle, sich an Ampeln zu halten – auch wenn keine Kontrollen in Sicht sind. Ein paar Sekunden Wartezeit sind besser als ein Unfall, eine Verletzung oder ein Bußgeld. Wenn alle sich an die Regeln halten, wird der Straßenverkehr für alle sicherer.

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Quelle: Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V.

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