Friedrich Merz und die CDU/CSU haben die Bundestagswahl 2025 mit 28,5 Prozent der Stimmen gewonnen. Jetzt fragen sich viele, was seine Politik für ihr Einkommen bedeutet. Im Wahlkampf setzte er vor allem auf Steuersenkungen, Rentenreformen und strengere Regeln für Sozialleistungen. Sein kommuniziertes Ziel ist es, wirtschaftliches Wachstum zu fördern und die Eigenverantwortung der Menschen zu stärken.
Friedrich Merz und die Aktivrente
Merz will die Steuern für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen senken. Der steuerfreie Grundfreibetrag soll steigen, und die Steuersätze sollen flacher werden, damit besonders mittlere Einkommen entlastet werden. Außerdem plant er, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen, Unternehmen sollen von niedrigeren Körperschaftsteuern profitieren, um Investitionen anzukurbeln und mehr Arbeitsplätze zu schaffen.
Auch die Erbschaftsteuer will er reformieren. Familien sollen Immobilien unter bestimmten Bedingungen steuerfrei vererben können. So sollen Eltern ihr Zuhause an ihre Kinder weitergeben können, ohne dass diese wegen hoher Steuerzahlungen verkaufen müssen.
Bei der Rente setzt Friedrich Merz auf ein Modell der Aktivrente. „Freiwilliges Arbeiten über das gesetzliche Rentenalter hinaus machen wir attraktiver“, erklärt die CDU dazu auf ihrer offiziellen Webseite. „Bis zu einem Verdienst von 2.000 Euro im Monat wird keine Einkommensteuer gezahlt.“ Damit wolle man älteren Menschen finanziell mehr Spielraum geben und gleichzeitig den Fachkräftemangel abmildern.
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Bürgergeld und Migration unter Beschuss
Das Bürgergeld soll strenger geregelt werden. Merz kritisiert, dass es zu wenig Anreize gibt, eine Arbeit aufzunehmen. „In jedem zweiten Betrieb sagen Mitarbeiter: ‚Ich gehe jetzt ins Bürgergeld“, zitierte ihn so schon Ende September 2025 die Frankfurter Rundschau. Er wolle härtere Sanktionen für Menschen einführen, die angebotene Jobs ablehnen. Dadurch sollen mehr Arbeitslose in den Arbeitsmarkt zurückgeführt und Sozialleistungen gezielter eingesetzt werden.
Auch in der Migrationspolitik plant er Änderungen. Illegale Einwanderung soll durch schärfere Grenzkontrollen eingedämmt werden. Asylverfahren will er beschleunigen und Abschiebungen konsequenter durchsetzen. Außerdem soll die Liste sicherer Herkunftsstaaten erweitert werden, um den Zustrom besser zu steuern. Dazu brachte Friedrich Merz bereits im Januar einen Fünf-Punkte-Plan zur Verschärfung der Migrationspolitik ein. Dieser beinhaltete dauerhafte Grenzkontrollen, konsequente Zurückweisungen illegaler Einreisen, Inhaftierung ausreisepflichtiger Personen und eine Verschärfung des Aufenthaltsrechts für Straftäter und Gefährder.
„Merz und die Union scheinen bereit zu sein, die Fundamente Deutschlands und der EU zur Disposition zu stellen: das Grundgesetz, die EU-Charta der Grundrechte, das Unionsrecht und die Europäische Menschenrechtskonvention“, kritisierte daran mitunter Karl Kopp, Geschäftsführer von PRO ASYL. „In einem Rechtsstaat können diese nicht – wie in Trumpscher Manier – am ersten Tag einer Regierungsübernahme außer Kraft gesetzt werden.“
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„200 Euro im Monat“ Klimageld?
Beim Klimaschutz setzt Merz auf eine CO₂-Bepreisung, will aber gleichzeitig die Menschen finanziell entlasten. Er unterstützt ein Klimageld, das Bürgerinnen und Bürger für höhere Energiekosten entschädigen soll. Gleichzeitig will er die CO₂-Preise überarbeiten, um zu verhindern, dass deutsche Unternehmen dadurch benachteiligt werden.
„Es wird eine entsprechende Kompensation für alle Haushalte geben mit dem sogenannten Klimageld“, erklärte der 69-Jährige etwa im TV-Duell am 10. Februar. „Es sollten 200 Euro im Monat sein, die ausgezahlt werden an diejenigen, die die CO₂-Bepreisung zu bezahlen haben. Das muss gemacht werden.“ Auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks erklärte die CDU-Pressestelle, Merz habe sich damit auf einen „klassischen Vier-Personen-Haushalt“ bezogen.
Den Mindestlohn soll weiterhin eine unabhängige Kommission festlegen. Friedrich Merz lehnt staatliche Eingriffe ab, wie sie etwa Olaf Scholz im TV-Duell suggeriert hatte, weil er befürchtet, dass sie kleine und mittlere Unternehmen überfordern könnten. Statt politisch festgelegter Lohnerhöhungen setzt er auf marktorientierte Lösungen, die sowohl Arbeitnehmenden als auch Betrieben gerecht werden sollen.
Quellen: Christlich Demokratische Union Deutschlands; Frankfurter Rundschau; Bayerischer Rundfunk
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