Je mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind, desto mehr Ladepunkte braucht es auch. Eine neue Studie zeigt nun, wie es um die Ladeinfrastruktur in Europa bestellt ist. Die Expert*innen sind dabei zu überraschenden Erkenntnissen gelangt.
Elektroautos laden: Studie offenbart aktuellen Situation in Europa
Die Analyse stammt dabei vom Marktforschungsunternehmen USCALE. Dieses erhob Daten zur Nutzung von Ladeinfrastruktur und Stromangeboten in sechs europäischen Staaten: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden. Dafür wurden wischen August und November 3.483 Fahrer*innen von Elektroautos ausführlich zu ihren Nutzungsgewohnheiten befragt. „Die Ergebnisse überraschen: Der Markt ist massiv in Bewegung“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Vor allem einen Fakt, dürften die wenigsten erwartet haben: Die Mineralölwirtschaft ist im Begriff, führender Stromanbieter für das öffentliche Laden von Elektroautos in Europa zu werden. Die Branche besitzt bereits über 20 Prozent Marktanteil in diesem Bereich. Damit liegen sie vor den anderen Anbietern.
Dicht auf den Fersen sind der Mineralölwirtschaft aber die Roaming-Dienstleister. Diese liegen knapp unter 20 Prozent Marktanteil. Auf dem dritten Platz rangieren mit 18 Prozent die reinen Ladesäulenbetreiber. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Energieversorger und die Autohersteller selbst. Letztere Gruppe wird dabei deutlich von Tesla dominiert.
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Die Ölkonzerne gewinnen
Vergleicht man dieses Ergebnis mit den vergangenen Jahren, zeigen sich erhebliche Veränderungen. Vor allem die Roaminganbieter verzeichnen massive Verluste. Sie haben ihre Marktanteile im Vergleich zu 2023 nahezu halbiert. Davon profitieren die anderen Gruppen. Sowohl die Ölkonzerne, die Ladesäulenbetreiber, die Autohersteller (vor allem Tesla) und die Energieversorger konnten bei ihren Marktanteilen zunehmen.
Doch die neue Studie verrät auch ein weiteres interessantes Detail über die Nutzungsverhalten von Elektroautos. Denn in allen untersuchten Ländern nutzen die Fahrer*innen mehrere Ladedienste, um immer mit genügend Energie unterwegs zu sein. Der wichtigste Grund für die Wahl des Anbieters ist die Zuverlässigkeit des Angebots. Dabei geht es nicht unbedingt um den Preis, sondern vor allem um die regionale Abdeckung der Anbieter.
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Quelle: USCALE
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