Ob der Start in den Urlaub oder eine wichtige Geschäftsreise, wenn es bei Flugreisen zu Problemen kommt, kann das für viel Frust und Ärger sorgen. Vor allem fallen für dich dann meist zusätzliche Kosten an. Doch das Bundesjustizministerium will dich in solchen Situation ab sofort besser unterstützen.
Entschädigung bei Flugreisen: Neues Online-Portal öffentlich
So hat das Ministerium ein neues Online-Portal freigeschaltet, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger schnell und einfach über mögliche Ansprüche bei Problemen mit Flugreisen informieren können. Gründe dafür können zum Beispiel Verspätung, Annullierung oder Nicht-Beförderung sein.
Doch du kannst nicht nur überprüfen, ob dir eine Entschädigung zusteht, sondern in dem Portal mithilfe eines digitalen Eingabesystems direkt eine Klage erstellen. Diese kann dann anschließend bei einem der derzeit sieben Amtsgerichte, die sich an dem Pilotversuch beteiligen, digital eingereicht werden, wie das Bundesjustizministerium erklärt.
So kannst du dir in Zukunft viel Mühe und Zeit sparen, wenn du dein Geld aufgrund von Flugproblemen zurückforderst. Aktuell sind die Amtsgerichte Bremen, Düsseldorf, Erding, Frankfurt am Main, Hamburg, Königs Wusterhausen und Nürtingen Teil des Pilotprojekts. Diese sind für die Flughäfen Bremen, Düsseldorf, München, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin Brandenburg und Stuttgart zuständig.
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So viel Geld kannst du zurückbekommen
Der Vorab-Check und die mögliche Klage kann sich dabei für dich mehr als lohnen. Die Höhe der Ausgleichszahlung bei Flugproblemen richtet sich nach der Flugdistanz und dem Start- bzw. Zielflughafen. Sie ist aber komplett unabhängig vom Ticketpreis. In der Regel liegen die Entschädigungen etwa in diesen Bereichen:
- Bis 1.500 Kilometer: 250 Euro
- Zwischen 1.500 und 3.500 Kilometer: 400 Euro
- Über 3.500 Kilometer: 400 Euro bis 600 Euro
Wichtig für dich zu wissen ist, dass nicht nur du als Käufer*in der Tickets Anspruch auf diese Zahlung hast, sondern auch jede mitreisende Person. So können vor allem Familien von den Entschädigungen profitieren. Zu beachten ist allerdings, dass der Onlinedienst nur über solche Ausgleichszahlungen informiert.
Du könntest aber auch Anspruch auf Erstattung weiterer Folgekosten haben, wie zum Beispiel Verpflegung oder Übernachtungsaufenthalte. Hier empfiehlt sich dann, einen anderen Weg für die Klage als das Online-Portal zu nutzen, da du diese Ansprüche später nicht mehr erfolgreich geltend machen kannst.
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Das solltest du beachten
Sollte der Vorab-Check ergeben haben, dass dir Ausgleichszahlungen für die Probleme auf deiner Flugreise zustehen, gibt es vor dem Einreichen der Klage jedoch noch einige wichtige Punkte zu beachten. Die Pilotgerichte verfahren mit der digitalen Klage nämlich wie mit jeder herkömmlichen Klage im Zivilprozess.
Eine rechtliche Prüfung des Einzelfalls nimmt der Onlinedienst nicht vor. Er gibt auch keine Beratung oder Prognose zu den Erfolgsaussichten deiner Klage. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität des Onlinedienstes einschließlich der durch ihn bereitgestellten Dokumente sowie der Klageinhalte übernimmt das Bundesjustizministerium keine Gewähr.
Es besteht also das Risiko, dass du aufgrund der gegebenen Informationen zu deiner Flugreise Kosten für ein aussichtsloses Verfahren aufwendest und diese nicht erstattet bekommst. Zudem können besondere Umstände dazu frühen, dass ein anderes Gericht zuständig ist als angegeben. Durch die Weiterleitung der Daten an ein Gericht, das nicht am Pilotprojekt beteiligt ist, können ebenfalls Mehrkosten entstehen.
Quelle: Bundesjustizministerium
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