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Trade Republic: Das müssen Sparer nach Trumps Zoll-Hammer wissen

Nach Donald Trumps „Liberation Day“ herrscht Verunsicherung an den globalen Märkten. Auch für Anleger*innen bei Trade Republic ergeben sich neue Herausforderungen durch die angekündigten Zollmaßnahmen.

Donald Trump am
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Am Mittwochabend verkündete der US-Präsident Donald Trump in einer Pressekonferenz den sogenannten „Liberation Day“ – einen drastischen Kurswechsel in der amerikanischen Handelspolitik. Im Zentrum stehen umfassende Importzölle, mit denen die Vereinigten Staaten ihre Industrie schützen wollen. Während Trump diese Maßnahme innenpolitisch als wirtschaftspolitischer Befreiungsschlag inszenierte, reagierte die Welt mit Verunsicherung. Die möglichen Auswirkungen dieser Ankündigung betreffen nicht nur Staaten und Konzerne, sondern wirken sich auch auf die Rahmenbedingungen für private Anleger*innen aus – auch auf jene, die über digitale Plattformen wie Trade Republic investieren.

Donald Trump: Historische Zölle angekündigt

Die angekündigten Maßnahmen bedeuten einen klaren Bruch mit dem regelbasierten internationalen Handelssystem. Im Einzelnen:

  • Einführung eines pauschalen Einfuhrzolls von zehn Prozent auf sämtliche Importwaren
  • Zusätzlicher Zoll von 25 Prozent auf Automobilimporte
  • Reziproke Zölle gegen Länder mit vermeintlich unfairen Handelspraktiken, darunter voraussichtlich die Europäische Union und China

Die Gesamtheit dieser Maßnahmen wird von verschiedenen Medien als „Tariff Blitz“ bezeichnet – eine breit angelegte Strategie gegen internationale Handelsstrukturen. Auf chinesische Produkte entfallen mittlerweile Zölle in Höhe von insgesamt 54 Prozent.

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EZB-Chefin mit klarer Warnung

Internationale Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, wies bereits im Voraus darauf hin, dass Handelskonflikte häufig auch negative Effekte für die Länder haben, die sie auslösen. Entscheidend sei die Dauer und Intensität der Maßnahmen sowie die Frage, ob diplomatische Lösungen möglich bleiben.

Wenige Stunden vor der mit Spannung erwarteten Zollankündigung durch US-Präsident Donald Trump äußerte sich Lagarde gegenüber dem irischen Radiosender Newstalk zur aktuellen US-Handelspolitik und betonte, dass es derzeit an Vorhersehbarkeit in diesem Bereich „erheblich mangele“.

„Aber was wir wissen, ist, dass es nicht gut für die Weltwirtschaft sein wird und auch nicht gut für diejenigen, die die Zölle verhängen, oder für diejenigen, die Vergeltung üben“, so die EZB-Chefin. „Es wird die Handelswelt, wie wir sie kennen, ins Wanken bringen.“

Für Anleger*innen bei Trade Republic ergibt sich daraus eine entscheidende Frage: Wie belastbar ist das eigene Portfolio gegenüber solchen geopolitisch motivierten Ausschlägen? Gerade weil der Zugang zum Kapitalmarkt so einfach ist, sollte umso bewusster über die aktuelle Risikoexposition nachgedacht werden.

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Von der Leyen: „Wir haben einen starken Plan“

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erklärte bereits am Dienstag in Strasbourg, durch die US-Zölle seien europäische Schlüsselbranchen wie Halbleiter, Pharmazeutika, Holz und Automobilbau betroffen. Das Ziel sei eine Verhandlungslösung, betonte die deutsche Politikerin. „Aber natürlich werden wir, wenn es sein muss, unsere Interessen, unsere Menschen und unsere Unternehmen schützen.“

„Ich möchte das Ziel unserer Reaktion ganz klar formulieren. Wir sind der Meinung, dass diese Konfrontation in niemandes Interesse ist. […] Es würde uns allen besser gehen, wenn wir eine konstruktive Lösung finden könnten. Gleichzeitig muss aber auch klar sein: Europa hat diese Konfrontation nicht begonnen. Wir wollen nicht unbedingt Vergeltung üben, aber wir haben einen starken Plan, um Vergeltung zu üben, wenn es nötig ist.“

Ursula von der Leyen

Auch aus Sicht von Investor*innen auf Plattformen wie Trade Republic ist das wichtig: Politische Reaktionen auf wirtschaftspolitische Entscheidungen können neue Chancen, aber auch Risiken eröffnen.

Das Münchner ifo Institut habe, wie ZEIT Online berichtet, gewarnt, dass sich deutsche Exporte in die USA im Fall reziproker Zölle um zwei bis drei Prozent verringern könnten. Es sei sogar ein Rückgang von bis zu 15 Prozent denkbar. Ein Wirtschaftsinstitut der Aston University spreche im schlimmsten Fall von einem weltweiten wirtschaftlichen Schaden von 1,4 Billionen US-Dollar.

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Geopolitische Auswirkungen

Neben den wirtschaftlichen Folgen stellt sich zunehmend auch die Frage nach der geopolitischen Neuausrichtung westlicher Partnerschaften.

Der kanadische Premierminister Mark Carney erklärte nach einer Kabinettssitzung in Ottawa, das traditionelle Verhältnis Kanadas zu den Vereinigten Staaten – geprägt von einer immer engeren wirtschaftlichen Integration sowie enger sicherheits- und militärpolitischer Zusammenarbeit – sei beendet. Die Kanadier*innen müssten nun, zitiert die British Broadcasting Corporation (BBC) weiter, ihre Wirtschaft „grundlegend neu denken“, um auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle zu reagieren.

In diesem Zusammenhang wird ein Umdenken in Teilen der exportorientierten deutschen Wirtschaft deutlich – sowohl politisch als auch emotional. Die einst feste transatlantische Beziehung wird zunehmend infrage gestellt.

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Folgen für dein Depot

Auch wenn sich die direkten Folgen zunächst auf der makroökonomischen Ebene zeigen, beeinflussen sie das Marktumfeld, in dem private Investor*innen agieren. Für Nutzende von Trade Republic können sich daraus unter anderem folgende Überlegungen ergeben:

1. Zunehmende Volatilität

Politisch motivierte Handelsmaßnahmen sorgen in der Regel für Kursausschläge. Märkte reagieren auf Unsicherheit empfindlich – das gilt für Aktien, Anleihen und Rohstoffe gleichermaßen.

2. Branchen- und Länderallokation prüfen

Insbesondere exportabhängige Industrien wie die Automobilbranche, Maschinenbau und Chemie könnten unter Druck geraten. Wer in diese Sektoren investiert ist, sollte sich über deren aktuelle Bewertung und Zukunftsaussichten informieren.

3. Fokus auf europäische Märkte und Diversifikation

Vor dem Hintergrund einer zunehmend isolierten US-Handelspolitik kann es sinnvoll sein, auch euroraumorientierte ETFs oder Unternehmen in Betracht zu ziehen, die weniger von transatlantischen Beziehungen abhängig sind. Zudem bleibt Diversifikation über Regionen und Anlageklassen ein bewährter Ansatz zur Risikosteuerung.

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Langfristiges Denken bleibt zentral

Donald Trumps „Liberation Day“ könnte als symbolischer Wendepunkt in die Geschichte eingehen – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch. Für Anleger*innen bedeutet das: Die Rahmenbedingungen für Investitionen verändern sich, und mit ihnen die Anforderungen an Strategie, Informationslage und Risikobewusstsein.

In einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft gewinnen verlässliche Informationen, breite Streuung und ein langfristiger Anlagehorizont weiter an Bedeutung. Digitale Plattformen wie Trade Republic bieten die Möglichkeit, auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren – in einem Umfeld, das klare Entscheidungen verlangt.

Quellen: Newstalk; Europäische Kommission; ZEIT Online; British Broadcasting Corporation

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