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Trade Republic: Wer das bei einer Störung tut, hat einen großen Vorteil

Nutzer*innen des Neobrokers mussten erst kürzlich mit gleich mehreren Ausfällen kämpfen. Es erscheint also lohnenswert, sich darauf vorzubereiten.

Trade Republic-Logo auf einem Handy
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Es herrschen harte Zeiten für Kleinanleger*innen. Während an den Märkten die Kurse Achterbahn fahren, kämpfen viele nicht nur mit roten Zahlen im Depot. Auch ärgerliche technischen Probleme kamen dazu. Gerade in dieser sensiblen Phase versagten die Apps einiger Anbieter nämlich – darunter Trade Republic, ebenso wie Scalable Capital und die Comdirect.

Trade Republic: Darum sind technische Schwachstellen riskant

Vor allem bei Trade Republic hagelte es dabei vor kurzem in sozialen Medien Beschwerden, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet. Nutzer*innen meldeten, dass sie sich nicht einloggen konnten, Kurse nicht angezeigt wurden oder Aufträge nicht durchgingen. Der Anbieter räumte ein, dass es zeitweise Probleme bei der Portfolio-Darstellung gab. Scalable Capital bestätigte längere Ladezeiten, betonte aber, dass der Handel jederzeit möglich gewesen sei.

Derartige technische Ausfälle sind für dich besonders dann problematisch, wenn du gezielt eine Aktie zu einem bestimmten Kurs kaufen oder verkaufen willst – etwa um Verluste zu minimieren oder Gewinne mitzunehmen. Gerade in volatilen Phasen, wie sie Anfang der vergangenen Woche auftraten, können wenige Minuten über hohe Summen entscheiden. Wenn eine Order nicht wie geplant ausgeführt wird, kann das zu einem finanziellen Nachteil führen.

Laut dem Wertpapierhandelsgesetz müssen Neobroker wie Trade Republic oder Scalable Capital sicherstellen, dass ihre Dienste auch unter Belastung funktionieren. Der Rechtsanwalt Christian Grotz betont der F.A.Z. zufolge, dass Anbieter auf solche Fälle vorbereitet sein müssen – selbst wenn politische oder wirtschaftliche Ereignisse die Märkte stark bewegen.

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So erhältst du Schadenersatz

Die gute Nachricht für dich: Falls du durch einen App-Ausfall einen finanziellen Schaden erlitten hast, kannst du unter bestimmten Umständen Schadenersatz verlangen. Dafür musst du allerdings belegen, dass du tatsächlich zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Transaktion durchführen wolltest, es aber nicht konntest.

Da eine bloße Behauptung dafür in der Regel nicht ausreicht, sind Screenshots, Transaktionsversuche oder auch Zeugenaussagen beistehender Personen essenziell. Trade Republic bei der Störung beispielsweise direkt kontaktiert zu haben, sei es per E-Mail oder Kundenhotline, diene als brauchbarer Nachweis. Ein Experte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät darüber hinaus dazu, eine Stellungnahme der Bank einzuholen, die besagt, aus welchem Grund der Zugang nicht möglich gewesen ist.

Bewegt sich der Verlust dagegen im Bereich größerer Summen, kann die Prüfung durch einen Rechtsanwalt und gegebenenfalls eine Klage lohnenswert sein. Die höchste Eskalationsstufe wäre dann noch eine Beschwerde bei der Aufsichtsbehörde Bafin: Diese „verhilft den Betroffenen zwar nicht zu ihrem Schaden, sie können aber dazu beitragen, dass die Aufsichtsbehörde ihrer Aufgabe nachkommt und dafür sorgt, dass die Broker zuverlässige Dienstleistungen anbieten“, erklärt der Fachmann der Verbraucherzentrale.

Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung

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