Denkt man an Spitzensportler, hat man in der Regel nicht das Bild von Personen im Kopf, die wettbewerbsmäßig Videospiele zocken. Die mentale und körperliche Vorbereitung solcher E-Sport-Spieler ist in den Grundzügen der eines konventionellen Athleten jedoch nicht unähnlich, wie Venturebeat berichtet. Stößt das mancherorts noch auf Ignoranz, werden in der Gaming-Community die körperlichen Anstrengungen der Top-Athleten schon länger ernst genommen.
Fitness-Workouts für E-Sportler
Neben ihren Fähigkeiten in den jeweiligen Spielen, trainieren E-Sport-Profis auch ihre physische Kondition, insbesondre ihre Ausdauer. Forbes berichtet etwa über ein Fitnesscenter in dem spezielle Workouts für E-Sportler angeboten werden. Dabei sollen etwa die Körpermitte, die Haltung, Hand-Augen-Koordination, Unterarme, Handgelenke und Finger gestärkt werden, so die Gründer. Das beliebte E-Sport-Team Counter Logic Gaming (CLG) absolvierte beispielsweise dort ein zweiwöchiges Trainingscamp.
Langsame Kohlenhydrate
Wachsamkeit, Konzentration, Fokus und strategisches Denken sind neben dem spielerischen Können oftmals entscheidend für den Sieg. Lassen diese Dinge nach, greifen Athleten konventioneller Sportarten oftmals zu klassischer Sportnahrung.
Diese sei aber nicht geeignet für E-Sportler, so Alexander Zavoloka der CEO von Runtime. Mit langsamen Kohlenhydraten, die den Blutzuckerspiegel ausbalancieren sollen, wird auf die speziellen Bedürfnisse von Gamern Rücksicht genommen. Je stabiler der Blutzuckerwert, desto eher könne man Konzentration und Fokus behalten, meint Zavoloka und spricht sich für die richtige Ernährung aus.
Stimmungsschwankungen sind bei professionellen E-Sportlern ebenfalls öfter zu beobachten als bei konventionellen Profis. Die Sportpsychologin Itza Zur beobachtet dieses Phänomen und meint, dass man lernen könne Angst und Wut entweder für eine bessere Leistung zu nutzen oder die negative Reaktion zu regulieren.
Rückzugsorte schaffen
Für den professionellen Spieler
Callum „Swanny“ Swan ist die richtige Balance zwischen Arbeit und Privatleben ebenfalls entscheidend für den Erfolg. Ein separates soziales Umfeld außerhalb der Gaming-Branche und andere Interessen, um einen Rückzugsort zu schaffen, seien wesentlich laut ihm.
„E-Sport boomt. In der stetig wachsenden Szene werden hunderte Millionen Euro umgesetzt und auch E-Sportler füllen mittlerweile große Hallen“, erklärtevor kurzem Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Einer aktuellen Umfrage in Deutschland zufolge sind Computergames auf Wettbewerbsebene zwar nur für 23 Prozent eine echte Sportart. Betrachtet man aber die Bezahlung der Profis, wirkt das besondere E-Sport-Training durchaus plausibel und zukunftsträchtig.
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