Batman, Superman, Iron Man und Spider-Man – sie stammen aus zwei unterschiedlichen Universen, sind jedoch für viele der Inbegriff des Superheldentums. Stellte DC einst das Nonplusultra in Sachen Comicbücher, wurde der Verlag schon bald von Marvel überholt. Jahrzehnte später wiederholte sich ebendiese Geschichte auch im Kino, doch woran liegt es eigentlich, dass der Kampf Marvel vs. DC gefühlt immer dasselbe Ende nimmt?
Marvel vs. DC: Vom Comicbuch ins Kino
Seit jeher gilt DC im Vergleich zu Marvel als wesentlich düsterer. Dieses Phänomen ließ sich besonders gut beobachten, als 2008 der zweite Teil von Christopher Nolans „The Dark Knight“-Trilogie in die Kinos kam. Im selben Jahr begann nämlich auch Marvel seinen neuen Aufstieg und landete mit „Iron Man“ (2008) den ersten Punkt auf dem Weg zu dem MCU, das wir heute kennen. Doch schienen DC und Marvel zu diesem Zeitpunkt noch gleichauf.
Als Nolan „The Dark Knight Rises“ (2012) mit Tom Hardy in der Rolle des brutal anarchischen Antagonisten Bane auf die Leinwand brachte und damit nicht wenige Kassenrekorde brach, hatte Marvel bereits fünf weitere Titel des MCU veröffentlicht. Die Avengers wurden nach und nach vorgestellt und traten sogar bereits in ihrem ersten gemeinsamen Film auf – lange bevor überhaupt über die „Justice League“ (2017) nachgedacht wurde.
Die köpfe hinter DC und Marvel: Snyder vs. Feige
Nichtsdestotrotz lieferte Nolan mit seiner Trilogie das, was dem DC Cinematic Universe (DCCU) in Zukunft zu fehlen schien: gute Filme. Als die Verantwortung für „Man of Steel“ (2013) und die Folgetitel in die Hände des Regisseurs Zack Snyder fiel, schien es bereits um den Kampf Marvel vs. DC geschehen. Ob man die bisherigen Erzeugnisse Snyders nun als Trash betiteln möchte oder nicht; an das MCU kommen sie nicht ansatzweise heran.
In der anderen Ecke hingegen sehen wir den Filmproduzenten Kevin Feige. Er hatte bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass er sein Handwerk – insbesondere im Kontext der Superheldenfilme – versteht und lieferte trotz vorangegangener Flops wie „Spider-Man 3“ (2007) oder „The Amazing Spider-Man“ (2012) ein Cinematic Universe ab, das seinesgleichen sucht. Im Kampf Marvel vs. DC könnte man ihn als einen unfairen Vorteil bezeichnen.
Helden und Fans: Warum Marvel besser funktioniert
Superman vs. Captain America, Batman vs. Iron Man, Quicksilver vs. Flash – Marvel-Helden werden eines haben, an dem es den Charakteren des DC Universums immer mangeln wird: Die Fans können sich mit ihnen identifizieren. Steve Rogers, Peter Parker und sogar Bruce Banner sind gegenüber den düsteren Gewalten DCs menschlich. Sie haben Schwächen, die zunächst wie Stärken wirken – menschliche Schwächen.
Parker aka Spider-Man zeigte zuletzt in „Spider-Man: Far From Home“ (2019), dass sein Vertrauen in das Gute im Menschen sein Kryptonit ist. Bruce Wayne aka Batman kommt der Sache schon etwas näher. Doch will er nicht wie Tony Stark aka Iron-Man beschützen, was er liebt, sondern Rächen, was er verloren hat. Ähnliche Bias zeigen sich im Kampf Marvel vs. DC immer wieder und werden auch künftig eine Schwäche DCs bleiben.
Willst du dich nochmal selbst von den Grundlagen unserer Argumentation überzeugen, empfehlen wir dir, die Marvel-Filme in der richtigen Reihenfolge anzusehen. Sie werden dich daran erinnern, was das MCU so besonders macht. Doch solltest du dir auf der anderen Seite ebenfalls vor Augen führen, was die „Batman“-Filme in den vergangenen Jahrzehnten geleistet haben und welcher Superman-Schauspieler mit Abstand der beste war.