Die neue Netflix-Serie „Messiah“ startete mit einer unwiderstehlich spannenden Grundidee: Was, wenn Jesus in der heutigen Zeit auf die Erde zurückkehren würde? Wie würden die Menschen auf den Erlöser reagieren? Was würden die Behörden tun? Wie würde man auf Jesus Christus in der Ära von Social Media, internationalem Terrorismus und Angst vor Naturkatastrophen zugehen? Der erste Trailer zur Serie versprach einen spannenden Thriller mit beeindruckenden Wundern. Doch erst gab es Verrisse von den Kritikern und jetzt wurde die Serie vor „Messiah“ Staffel 2 überraschend abgesetzt.
„Messiah“ Staffel 2 kommt nicht: Ist der Grund von Netflix nur eine Ausrede?
Netflix hat „Messiah“ Staffel 2 kein grünes Licht gegeben. Das verkündete Serien-Star Wil Traval am 27. März 2020 auf seinem Instagram-Account mit einem dreiköpfigen Cast-Bild. Damit wurde die mit gemischten Stimmen aufgenommene Netflix-Serie bereits nach einer Staffel abgesetzt. Aus anderen Quellen ist zu erfahren, dass Netflix einen anderen Grund für die Absetzung der Serie angibt als ihre schwache Rezeption. Angeblich seien die vielen internationalen Drehorte für die Geschichte bei der aktuellen Corona-Pandemie nicht tragbar.
Für Fans der Netflix-Serie klingt das nur wie ein vorgeschobener Grund, sich die Hände vom Misserfolg der Serie zu waschen. Die erste Staffel von „Messiah“ stieß einfach nicht auf genug Anklang.
„Messiah“ in der Kritik: Das sagen die Serien-Experten zur Serie
Die Kritiker warfen der neuen Netflix-Serie „Messiah“ vor allem vor, sie sei zu klischeehaft und flach in ihrer Erzählung. Daniel D’Addario von Variety vermisste eine „metaphorische Interpretation oder symbolischen Nachklang“ in der Inszenierung. Der Tenor der übrigen Kritiken war ähnlich und zeigte sich vor allem darüber enttäuscht, dass der spannendste Aspekt der Serie, die Reaktion der Neuzeit auf die Jesus-Figur, nicht interessant genug gestaltet wurde.
Auch verzettele sich „Messiah“ zu sehr in Nebenhandlungen ohne die faszinierende zentrale Figur näher zu beleuchten, wie Brian Lowry von CNN kritisiertet. Aber natürlich gab es auch die eine oder andere positive Stimme, die die Serie immer noch fesselnd fand, wie etwa die von Lucy Mangan von The Guardian. Sie lobte vor allem die Darsteller und das Thema der Serie.
„Messiah“ erklärt: Was ist die Handlung der abgesetzten Netflix-Serie?
Die CIA-Agentin Eva Geller (Michelle Monaghan) fällt vom Glauben ab. Eines Tages erhält sie eine Notiz über einen mysteriösen Fremden (Mehdi Dehbi), der durch seine übernatürlichen Taten für internationale Furore in den sozialen Medien sorgt. Bald schon blickt er auf eine große Gefolgschaft zurück, die den charismatischen Mann für Jesus selbst halten.
Geller setzt alles daran, den neuen Jesus als Scharlatan zu enttarnen und seine tatsächlichen Ursprünge zu erforschen. Allein durch seine Anwesenheit versetzt der Heiland die sozialen und ökonomischen Strukturen der modernen Welt zunehmend außer Kraft. Davon sind auch eine engagierte Journalistin (Jane Adams), ein palästinensischer Flüchtling (Sayyid El Alami), ein isrealischer Regierungsagent (Tomer Sisley), ein texanischer Priester (John Ortiz) und seine Tochter (Stefania LaVie Owen) betroffen, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird.
„Messiah“-Besetzung: Wer spielt mit?
Die Hauptrolle in „Messiah“ spielt Michelle Monaghan, die Serien-Fans vor allem als Sarah Lane, harter Kern einer korrupten Sektenleitung in der religiösen Mystery-Serie „The Path“, vertraut sein sollte. Im Kino ist sie als ewig gebeutelte Ehefrau von Ethan Hunt (Tom Cruise) aus den „Mission: Impossible“-Filmen und sexy Femme fatale aus „Kiss Kiss Kiss Bang“ in Erinnerung geblieben. Der belgische Schauspieler Mehdi Dehbi ist dagegen noch relativ unbekannt und spielte bislang nur kleine Nebenrollen.
Schauspielerische Rückendeckung bekommen sie von Jane Adams, gelobt für ihre Hauptrolle in Todd Solondz verstörend ehrlichem Familiendrama „Happiness“ (1998), und von John Ortiz, ein vertrautes Gesicht aus zahlreichen Kinofilmen wie „Bumblebee“. In weiteren Rollen sind Melinda Page Hamilton, Fares Landoulsi, Dermot Mulroney und Beau Bridges zu sehen.
„Messiah“ wurde erschaffen von Michael Petroni (Autor von „Die Bücherdiebin“) und inszeniert von „V for Vendetta“-Regisseur James McTeigue und seiner Kollegin Kate Woods.
Wann startete die Netflix-Serie „Messiah“?
Pünktlich zum Neujahr startete die neue Netflix-Serie „Messiah“ auf dem Streaming-Dienst am 1. Januar 2020. Die erste Staffel umfasst 10 Folgen. „Messiah“ Staffel 2 wird es nicht geben, eine Fortsetzung der Abenteuer des neuen Jesus ist nicht geplant. Die Gebete der Kritiker wurden erhört.
So geht es weiter bei der Netflix-Serie „Wir sind die Welle“. Und das passiert in der nächsten Staffel von „Mindhunter“. Auch bei „Stranger Things“ wird es interessant in der neuen Staffel.