Vor kurzem wurden Netflix-Eigenproduktionen noch belächelt als eine halbgare Strategie des Streaming-Dienstes weniger Geld für die Lizenzierung von Kino-Blockbustern ausgeben zu müssen. Eigene, exklusive Inhalte mussten her, damit man nicht wiederholt für die Inhalte anderer zahlen muss. Die ersten Filme, die Netflix produzierte, waren auch eher peinlich als himmlisch (im Unterschied zu den Serien, die ersten waren gleich „House of Cards“ und „Orange Is the New Black“). Doch binnen weniger Jahre hat sich das Bild stark verändert. Es gibt inzwischen genug Netflix-Eigenproduktionen, die sogar besser sind als die meisten Kinofilme.
Die 20 besten Netflix-Eigenproduktionen: Original-Filme und -Serien, die du noch nicht kennst
Netflix pumpt Inzwischen fast wöchentlich neue Netflix-Eigenproduktionen in seinen Streaming-Katalog an neuen Filmen und Serien. Dabei verliert man schnell die Übersicht, wenn man es überhaupt schafft, mit der großen Menge an neuen Inhalten Schritt zu halten. Wir haben dir hier deshalb die 20 besten Netflix-Originale aus den Kategorien Film und Serie zusammengestellt, von denen du einige bestimmt kennst, andere aber vielleicht nie ausgesucht hättest. Alle diese Empfehlungen lohnen aber mindestens einen Blick.
Die Top Ten der Netflix-Eigenproduktionen (Filme)
Unter den besten Netflix-Eigenproduktionen in der Sparte Film findet sich eine breite Auswahl aus Oscar-nominierten Dramen, witzigen Western, satirischen Horrorfilmen und auch das wohl längste Musikvideo der Welt. Hier sind die besten Netflix-Original-Filme, die du unbedingt einmal gesehen haben solltest.
„Marriage Story“ (2019)…
… ist ein herzzerreißender, ebenso saukomischer wie tieftrauriger Film über ein Ehepaar (Adam Driver und Scarlett Johansson), das durch den schmerzhaften, langwierigen Prozess einer Scheidung gehen muss. Der beste von Noah Baumbach platzt nur so vor Emotionen.
„The Ballad of Buster Scruggs“ (2018)…
… ist eine bizarre, geniale Western-Anthologie der Brüder Joel und Ethan Coen. Atemberaubend schön fotografiert und mit beeindruckendem Zeitkolorit inszeniert, drehen sich die einzelnen Geschichten um den Tod in all seinen bizarr-komischen Ausformungen.
„Velvet Buzzsaw“ (2018)…
… ist eine clever-satirische Mischung aus Künstler-Satire und Splatter-Horror, die sträflich übersehen wurde. Jake Gyllenhaal, Toni Collette und Rene Russo sind nur die drei Stars eines großartigen Casts, das von dem Geist eines toten, rachsüchtigen Künstlers aufgesucht wird.
„Gerald’s Game“ (2017)…
… ist die intelligenteste Stephen-King-Verfilmung der letzten zehn Jahre und erspart sich die ungelenke Effekthascherei der jüngeren „Es“-Verfilmungen. Regisseur Mike Flanagan treibt Darstellerin Carla Gugino zur Hochform an als Frau, die ohne Rettung an ein Bett gekettet ist.
„Die zwei Päpste“ (2019)…
… bringt die Schauspielgrößen Anthony Hopkins und Jonathan Pryce zusammen für ein exzellent geschnittenes Zwiegespräch zwischen den zwei Päpsten Papst Benedikt XV. und Papst Franziskus. Der Geschichte geht am Ende etwas die Puste aus, aber die Dialoge bleiben virtuos.
„Dolemite Is My Name“ (2019)…
… zeigt Eddie Murphy in einer vielschichtigen Vorstellung als ewig unterschätzter Stand-Up-Komiker, der beschließt zu einem Blaxploitation-Filmstar zu werden. Der Weg ist so abenteuerlich wie lustig, mit vielen kleinen feinen Auftritten schwarzer Darsteller.
„High Flying Bird“ (2019)…
… wurde von Regisseur Steven Soderbergh auf einem iPhone 8 gedreht. Der „Ocean’s Eleven“-Macher zeigt in dem Sportlerdrama eigentlich selten mehr als zwei Menschen, die sich in einem Raum unterhalten. Aber das ist so geistreich, dass der Film prächtig unterhält.
„Triple Frontier“ (2019)…
… versteht sich als eine Art temporeiches Remake von „Der Schatz der Sierra Madre“ (1948) für die Neuzeit mit einer Gruppe von Söldnern (darunter Ben Affleck und Oscar Isaac), die im tiefsten Dschungel einen Drogenbaron um Millionen erleichtern wollen. Echte Hochspannung.
„Our Souls at Night“ (2019)…
… vereint die Hollywood-Altstars Robert Redford und Jane Fonda für ein leises und doch ergreifendes Drama über zwei einsame Rentner, die nach dem Ableben ihrer Partner einander finden und zusammenkommen. Doch das ist erst der Anfang dieses süßen Liebesfilms.
„The Lonely Island Presents: The Bash Brothers Experience“ (2019)…
ist das jüngste Meisterwerk der Rap-Parodie-Gruppe Lonely Island. Das halbstündige Epos erzählt von zwei Baseball-Spielern, die mit ihrer Drogensucht nicht klarkamen – nur eben als ein langes, bizarr-grandioses Musikvideo.
Die Top Ten der Netflix-Eigenproduktionen (Serien)
Die Top Ten der Netflix-Eigenproduktionen in der Kategorie Serie umfassen kurze, witzige Serien über die Liebe, lange, schockierende Chroniken über das gestörte Justizsystem der USA und actionreiche und witzige Genre-Spielereien. Nicht umsonst gilt Netflix als der beste Lieferant für Original-Serien zum Bingen.
- „Master of None“ (2015) ist eine clever-romantische Meditation des Standup-Komikers Aziz Ansari über die Liebe im Internetzeitalter.
- „Making a Murderer“ (2015) ist die schockierendste, aufregendste True-Crime-Doku der Neuzeit über einen Mann, der scheinbar gleich zweimal hintereinander zu Unrecht im Gefängnis saß.
- „Black Mirror“ (2011) erzählt in eigenständigen Folgen von unserer möglichen Zukunft mit Displays aller Art.
- „Stranger Things“ (2016) ist eine clevere Mischung aus Teenie-Spaß, effektvoller Horror-Fantasy und SciFi-Konventionen.
- „Orange is the New Black“ (2013) ist die Chronik des Aufenthalts einer gut situierten jungen Frau in einem Frauenknast voller schillernder Insassen.
- „Dear White People“ (2017) porträtiert die wortgewandten Studenten eines schwarzen College in den USA und ihre Verhandlungen mit der Rassenthematik.
- „Gilmore Girls: Ein neues Jahr“ (2016) ist die überraschend gelungene Fortführung der kultigen Serie um die Freundschaft einer jungen Mutter und ihrer erwachsenen Tochter in einer Kleinstadt.
- „Emily in Paris“ (2020) ist eine federleichte Romanze über eine Amerikanerin in der Stadt der Liebe. Der Charme der Darsteller rettet über die kulturellen Klischees und altbackene Handlung hinweg.
- „Love, Death & Robots“ (2019) ist eine Zusammenstellung von animierten Kurzfilmen, produziert unter anderem von David Fincher, die sich mit den mentalen und physischen Grenzen zwischen Menschen und Robotern befassen.
- „Ozark“ (2017) ist die Geschichte eines Drogengeldwäschers, der mit seiner Familie auf die Flucht geht. Wem „Breaking Bad“ zu brav war, der wird an dem ätzend bösen Humor dieser Serie seinen Spaß haben.
Fazit: Netflix-Eigenproduktionen werden von Jahr zu Jahr besser
Mit seinen Netflix-Eigenproduktionen im Film- und Serien-Format braucht sich der wohl bekannteste internationale Streaming-Dienst nicht mehr zu verstecken. Nicht zuletzt auch dank der Corona-Pandemie und den geschlossenen Kinos hat Netflix einen beispiellosen Siegeszug in der Welt des Entertainments zurückgelegt. Und die Qualität leidet bei den Netflix-Original-Filmen und -Serien auch nicht mehr noch wie am Anfang. Viele der Netflix-Eigenproduktionen sind inzwischen sogar besser als die meisten Kinofilme.
Du willst noch mehr gute Netflix-Filme schauen? Hier haben wir eine reizvolle Auswahl für dich (mit und ohne Netflix-Eigenproduktionen). Dieser Netflix-Film sorgte schon vor seiner Premiere auf der Plattform für viel Aufregung. Du hast genug von Netflix, dann kannst du so leicht kündigen.