Wer gerne wissen will, was gerade besonders angesagt ist, kann bei Netflix direkt auf der Startseite einfach in die Top 10 schauen. Was einzelne Titel betrifft, mag das schon ein guter Gradmesser für beliebte Filme und Serien sein und vielleicht hilft das einem auch bei der eigenen Wahl. Doch die aktuelle Bestenliste spiegelt längst nicht den wahren Trend beim Streamingdienst wider.

Netflix: Südkoreanische Formate werden immer populärer

Wie das US-Branchenmagazin The Hollywood Reporter berichtet, befand sich Ted Sarandos, Co-Chef von Netflix, jüngst auf einer Stippvisite in Südkorea. Bei einem Event verriet er einige spannende Zahlen, die zeigen, wie gut die Inhalte aus dem fernöstlichen Land international ankommen:

„Atemberaubende 60 Prozent unserer Mitglieder haben einen koreanischen Titel gesehen“, sagte Sarandos. Und nicht nur das: So sollen die Zugriffszahlen für südkoreanische Filme und Serien allein in den letzten vier Jahren weltweit um das Sechsfache gestiegen sein. Der internationale Markt sei dabei für die lokalen Produktionen des Landes von großer Bedeutung. Zum Beispiel würden bei koreanischen Romanzen mittlerweile 90 Prozent aller Zugriffe von außerhalb Südkoreas kommen.

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„Squid Game“, „Okja“ und Co.: Südkorea ist längst keine Nische mehr

Neben lizenzierten Werken dürfen natürlich auch nicht exklusive Eigenproduktionen für Netflix fehlen. „Okja“ war einst die erste internationale Filmproduktion des Streamingdienstes und vereint Hollywoodstars wie Jake Gyllenhaal („Spider-Man: Far From Home“) oder Tilda Swinton in einem Werk des späteren Oscargewinners Bong Joon-Ho („Parasite“).

Und trotz starker Konkurrenz ist noch immer „Squid Game“ die erfolgreichste Serie, die bislang auf der Plattform erschienen ist: Mit über zwei Milliarden gesehenen Stunden und über 265 Millionen Views rennt sie noch immer US-Titeln wie „Wednesday“ oder „Stranger Things“ davon. Und dass ganz aktuell mit „Bloodhounds“ ebenfalls eine neue koreanische Serie die globalen Netflix-Seriencharts anführt, dürfte da kaum noch verwundern.

Bei Netflix will man das Feuer noch weiter schüren und kündigte erst im April eine große Investition an: In den nächsten vier Jahren möchte der Streamer 2,5 Milliarden US-Dollar in Südkorea für neue Projekte ausgeben. Das soll aber nicht Filme und Serien beinhalten, sondern auch Förderprogramme für den kreativen Nachwuchs. Zwischen 2022 und 2025 soll eines von fünf Projekten von Newcomern kommen.

Quellen: The Hollywood Reporter, Netflix

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