In „Shutter Island“ sind U.S. Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) und sein Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) in einem Hospital für psychisch gestörte Schwerverbrecher, um einen mysteriösen Fall aufzuklären. Eine Patientin (Emily Mortimer) ist verschwunden. Doch am Ende ist alles anders … Du bist verwirrt von den Ereignissen in den letzten Minuten des Films? Wir klären dich über das „Shutter Island“-Ende auf.
„Shutter Island“-Ende: Was hat es damit auf sich?
Achtung, ab hier gibt es Spoiler zum Ende von „Shutter Island“. Willst du nicht wissen, wie er ausgeht, dann sieh ihn dir zuerst an, bevor du weiterlist.
Ab Minute 105 merken wir, dass mehr an der Geschichte von „Shutter Island“ dran ist, als wir sehen können. Chefarzt Dr. John Crawley (Ben Kingsley) beginnt Teddy darüber aufzuklären, wer er wirklich ist. „Sie sind jetzt schon seit zwei Jahren Patient in dieser Einrichtung“, erklärt er. Teddy heiße in Wahrheit Andrew Laeddis und sei verantwortlich für den Mord an seiner manisch-depressiven Frau (Michelle Williams), die ihre gemeinsamen Kinder ertränkte. Er habe die ganze Zeit ein Rollenspiel mitgespielt und so die Möglichkeit bekommen, seine Wahnvorstellungen als gespaltene Persönlichkeit zu leben.
Erst wehrt sich Andrew gegen die Enthüllungen, doch er erkennt nach und nach an, was er getan hat. Er beginnt seine Schuldgefühle zu verstehen. Am nächsten Tag spricht Andrew allerdings wieder als Teddy mit Chuck. Nun könnten wir meinen, dass das Rollenspiel nicht funktioniert hat. Allerdings lässt der letzte Satz von Andrew/Teddy eine Frage offen.
„Shutter Island“: Was bedeutet der letzte Satz?
„Was wäre schlimmer? Zu leben wie ein Monster oder als guter Mann zu sterben?“, fragt Andrew/Teddy, bevor er mit den Mitarbeitern der Anstalt mitgeht. Wir wissen: Jetzt wird eine Lobotomie durchgeführt. Hierbei wird ein Teil seines Gehirn zerstört. Dadurch wird er ein anderer, antriebsloser Mensch ohne Erinnerungen an seine Vergangenheit sein. Auf Chucks „Teddy?“ reagiert er nicht mehr.
Es könnte durchaus sein, dass Andrew/Teddy seinen Rückfall nur simuliert und damit die Lobotomie aktiv an ihm durchführen lassen möchte. Es scheint, als würde er sich als Monster sehen, der mit seiner Erinnerung nicht leben möchte.
Das sagt der Autor zum Ende von „Shutter Island“
Im gleichnamigen Roman von Dennis Lehane, auf dem „Shutter Island“ basiert, war das Ende nicht so offen. Hier flüchtet sich Andrew eindeutig in die Figur des Teddy.
Dennis Lehane genehmigte allerdings das Ende von Martin Scorseses Film. In einem Interview mit MTV erklärt er:
„Wenn er es als eine Aussage formulieren würde [und nicht als eine Frage], dann gäbe es keine andere Lösung als die Lobotomie aufzuhalten. […] Mein Gefühl war: nein, er ist sich nicht seiner selbst bewusst genug, um zu sagen: Ich tue so als sei ich Teddy, damit ich endlich die Lobotomie bekomme. Das wäre zu selbstzerstörerisch für diese Figur. Für mich fühlte sich das so an, als hätte er sich in dem einen kurzen Moment daran erinnert, wer er ist, und es direkt wieder vergessen.“
Dennis Lehane
Damit widerspricht Lehane den Interpretationen vieler Zuschauer:innen, die das Ende weit tragischer sehen. Der Autor erklärt auch, dass er die letzte Zeile im Drehbuch mochte und findet, es sei die richtige Entscheidung gewesen, sie als Frage zu stellen.
Weitere verwirrende Filme erklärt
Nicht nur das Ende von „Shutter Island“ ist ein kleines Mysterium. So ist etwa Regisseur Christopher Nolan bekannt für offene Film-Enden, die häufig verwirren können. Hier etwa die Erklärung für das „Interstellar“-Ende. Was das „Inception“-Ende zu bedeuten hat, erfährst du hier. Was genau „Tenet“ bedeutet, findest du in dieser Erklärung.
Quellen: MTV, eigene Recherche