Steven Spielberg klaut bei einem „Star Wars“-Film? Klingt nicht nur absurd, ist es auch gut. Aber was auffällt bei dem Hollywood-Drama „Die Verlegerin“ (2017): Das Ende des vielfach Oscar-nominierten Geschichtsfilms erinnert sehr stark an die Schlussszenen des „Star Wars“-Spin-Off-Films „Rogue One: A Star Wars Story“ aus dem Vorjahr von „Godzilla“-Regisseur Gareth Edwards. Die Ähnlichkeiten in den letzten Momenten beider Filme, einem seriösen Erwachsenendrama nach wahren Ereignissen und dem Prequel zu einem der berühmtesten Blockbuster-Reihen der Filmgeschichte, verblüffen.
Wurde „Die Verlegerin“ wirklich von „Star Wars“ inspiriert?
Am 20. Juli 2020 zeigt das ZDF um 20:15 Uhr die Free-TV-Premiere von Steven Spielbergs Politiker-gegen-Journalisten-Drama „Die Verlegerin“ (Originaltitel: „The Post“), der am 22. Februar 2018 in die deutschen Kinos kam, nachdem er 2017 in den USA zu einem Kritiker-Liebling avancierte und auch zahlreiche Preise im Vorfeld der Oscars gewann. Bei den Oscars 2018 reichte es dann aber nur für zwei Nennungen, für den besten Film des Jahres und für Meryl Streep als beste Hauptdarstellerin. Anfang 2018 machte Alex Leadbeater erstmals auf eine Analogie zu „Star Wars“ aufmerksam.
Der Autor verwies darauf, dass das Ende von „Die Verlegerin“ dieselben dramatischen Momente aufweise wie Gareth Edwards‘ „Rogue One: A Star Wars Story“. Und das obwohl „Die Verlegerin“ die Dramatisierung wahrer Ereignisse ist und vom Konflikt der Verlegerin der Washington Post über die Veröffentlichung der Pentagon-Papiere handelt. Und der „Star Wars“-Film von dem Versuch einiger Rebellen, die Pläne für den Todesstern vom bösen Imperium zu klauen. Wie kann das sein?
So ähneln sich die Schlussmomente von „Die Verlegerin“ und „Rogue One“
(Vorsicht: Spoiler!) „Rogue One“ endet mit dem Tod aller Hauptfiguren und schlägt chronologisch die Brücke zum ersten „Star Wars“-Film, indem Prinzessin Leia aus dem Film von 1977 auftaucht und die Pläne für den Todesstern in Empfang nimmt. In „Die Verlegerin“ veröffentlichen die Verlegerin Kay Graham (Meryl Streep) und Ben Bradlee (Tom Hanks) die Pentagon Papiere und der Film schlägt die Brücke zum nächsten historischen Ereignis, dem schicksalshaften Einbruch im Watergate Hotel.
Damit knüpfen sowohl Steven Spielberg als auch Gareth Edwards von ihren kleinen Geschichten an die größeren und bekannteren Geschichten ihrer jeweiligen Filmwelten an. Damit erzeugen beide Filme einen Aha-Moment zum Schluss, wodurch ihre eigenen kleinen Geschichten an mehr Relevanz gewinnen. Doch nicht im Ende ähneln sich „Die Verlegerin“ und „Rogue One“. Beide Filme zeigen immer wieder authentisch inszenierte Kriegsszenen und stellen eine weibliche Hauptfigur in den Mittelpunkt, die sich männlicher Unterdrückung entgegensetzen muss.
Das denkt Tom Hanks über seine neue Streaming-Karriere mit „Greyhound“. Darum ist die Romanvorlage von „Forrest Gump“ besser als der Film mit Tom Hanks. Das wusstest du bestimmt noch nicht über „Der Soldat James Ryan“ mit Tom Hanks.