Die neue Gigafactory im brandenburgischen Grünheide soll noch 2021 ihre Pforten öffnen. Seit Baubeginn des Tesla-Werks dringen allerdings immer wieder kritische Stimmen an die Öffentlichkeit. Bedenken zum Umweltschutz, aber auch Probleme für Anwohner spielen dabei eine wichtige Rolle. Zuletzt machte sogar die Information die Runde, die Fabrik würde einen Wassermangel herbeiführen. Tesla-CEO Elon Musk scheint mit dieser Berichterstattung nicht zufrieden zu sein.
Teslas Gigafactory Berlin-Brandenburg
- … befindet sich seit dem ersten Quartal 2020 im Bau.
- … entsteht im Ortsteil Freienbrink des märkischen Grünheide.
- … soll im Juli 2021 mit Teslas Model Y die Produktion aufnehmen.
- … wird voraussichtlich bis zu 12.000 Menschen im Dreischichtbetrieb beschäftigen.
- … soll nach ihrer Fertigstellung jährlich 500.000 Fahrzeuge produzieren.
Elon Musk kritisiert Frontal21-Doku
Im Rahmen der Dokumentation „Turbo, Tempo, Tesla – Elon Musk in Brandenburg“ beleuchtete Frontal21, ein politisches Fernsehmagazin des ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen), den Bau von Teslas Gigafactory 4 sowie ihre Inbetriebnahme im Sommer 2021. Bei Elon Musk stößt das Magazin mit seiner Berichterstattung auf Kritik. Hauptgrund dafür ist der Wasserverbrauch der neuen Fabrik.
In den Antragsunterlagen für die Gigafactory Berlin-Brandenburg hat der US-amerikanische Autobauer einen Verbrauch 3,3 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr beziehungsweise 372 Kubikmeter pro Stunde angegeben. Diese Werte sorgten zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung bei Aktivisten und Politikern für Widerstand, wurde jedoch im Nachgang leicht relativiert. So handele es sich dabei um Spitzenwerte. Im Schnitt seien diese weit geringer und Tesla wolle den maximalen Wasserverbrauch zudem auf etwa 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr reduzieren.
Der entsprechende Tweet Musks wurde zwar auch im Beitrag von Frontal21 übersetzt, allerdings nicht vollständig wiedergegeben. Das ist einer von vielen Kritikpunkten, die der Blog Tesmanien gegenüber ZDFinfo anbringt. Auch der Tesla-CEO scheint diese Antwort auf die Dokumentation gelesen zu haben und reagiert auf Twitter mit den Worten „Wow, shame on ZDF Info!“ („Wow, schämt euch, ZDFinfo!“).
Frontal21 reagiert gelassen
Bereits zuvor hatte der Unternehmer mögliche Wasserprobleme bestritten. „Im Grunde sind wir nicht in einer sehr trockenen Region. Bäume würden nicht wachsen, wenn es kein Wasser gäbe“, sagte er. „Ich meine, wir sind ja hier nicht in der Wüste.“ Argumentiert hatte er auf Basis der Befunde von Experten. Um das herrschende Informationsungleichgewicht ein für alle Mal zu beheben, hat sich ZDFinfo beziehungsweise Frontal21 nun etwas einfallen lassen.
„Hallo @elonmusk“, schrieb das Magazin in einem Tweet. „Wir würden uns freuen, Sie zu interviewen! Und Ihnen die Chance geben, zu erklären, warum die Gigafactory Berlin so umweltverträglich ist.“
Es bleibt abzuwarten, ob und wie Elon Musk auf die Einladung reagieren wird. Wir halten dich auf dem Laufenden.