Der französische Bildungsminister Jean-Michel Blanquer hat angekündigt, dass Schüler in Zukunft keine Handys mehr an Schulen benutzen dürfen. Er bezeichnete die Maßnahme als Angelegenheit der öffentlichen Gesundheit, wie Quartz berichtet. Bisher sind Handys für französische Schüler im Unterricht tabu, ab September 2018 wird das Verbot aber auch auf die Pausen zwischen Unterrichtseinheiten ausgedehnt, was einem kompletten Handyverbot an Schulen gleichkommt.
Kinder spielen nicht mehr
„Heutzutage spielen die Kinder in den Pausen nicht mehr. Sie kleben alle an den Bildschirmen und aus der Bildungsperspektive ist das ein Problem“, sagte Blanquer. Präsident Emmanuel Macron hatte in seinem Wahlkampf ein solches Verbot vorgeschlagen. In New York ist ein vergleichbares Gesetz nach Protesten von Eltern gescheitert, die sich beschwerten, dass sie ihre Sprösslinge nicht mehr erreichen konnten.
Smartphone beeinträchtigt Lernprozess
Eine Studie der London School of Economics aus dem Jahr 2015 zeigte, wie sich die Testergebnisse einer Testgruppe von 16-jährigen Schülern durch ein Smartphoneverbot um 6,4 Prozent verbesserten, was mit den Auswirkungen von fünf zusätzlichen Unterrichtstagen pro Jahr vergleichbar ist. Vor allem schlechtere Schüler sollen demnach von einem Verbot profitieren. Lehrer, Eltern und Schüler in Frankreich sind mit der Ankündigung nicht glücklich. Die Lehrer kritisieren vor allem, dass sie Schüler wohl durchsuchen müssten, um sicherzustellen, dass die Handys in den Schließfächern verblieben.