Wer sich ein neues Smartphone kauft, der muss sich bisher keine Gedanken darum machen, ein passendes Handy–Ladegerät besorgen zu müssen – schließlich gibt es dieses bei iPhones, Huawei-Handys und Co. gratis dazu. Wenn es nach der EU-Kommission geht, könnte sich das jedoch bald ändern. Wie Der Tagesspiegel berichtet, möchte sie den Verkauf von Ladegeräten mit Handys, aber auch Tablets und anderen Elektrogeräte abkoppeln.
Für den ein oder anderen Verbraucher dürfte solch eine neue Regelung durchaus ärgerlich sein. Zum einen hat sicherlich nicht jeder zwangsläufig mehrere Handy-Ladegeräte zuhause vorrätig und zum anderen werden häufig mehrere Kabel benötigt, um unterschiedliche Geräte gleichzeitig aufzuladen. Eine mögliche neue Gesetzgebung würde daher bedeuten, dass Verbraucher mehr Zeit und Geld investieren müssten, wenn sie ein neues iPhone, Huawei-Handy und Co. kaufen.
Handy-Ladegerät nicht mehr gratis: EU will Elektromüll reduzieren
Hinter dem Plan einer neuen Regelung steht durchaus eine sinnvolle Begründung: Die EU möchte Elektromüll reduzieren und die Hersteller in die Pflicht nehmen. Gleichzeitig möchte sie Druck auf die Industrie ausüben. Bisher versteckte sich diese nämlich hinter einer sogenannten Selbstverpflichtungserklärung und schaffte es nicht, Elektromüll zu verringern.
Die SPD-Expertin für Verbraucherschutz im Europa-Parlament Evelyne Gebhardt findet eine gesetzliche Regelung längst überfällig: „Ich bin absolut unzufrieden mit der Kommission. Die Selbstverpflichtung der Industrie erwiesenermaßen überhaupt nichts gebracht. Es wäre lächerlich, wenn die Kommission jetzt wieder ohne gesetzliche Regelung weitermachen wollte“ (laut Tagesspiegel).
Ladegeräte könnten vereinheitlicht werden
Am Ende des Monats möchte die EU Kommission eine Studie veröffentlichen. Erst danach möchte sie ein neues Gesetz vorschlagen. Es könnte jedoch noch einige Zeit dauern, bis ein mögliches EU-Gesetz in Kraft tritt.
Ein Gesetzentwurf könnte dabei nicht nur die Entkoppelung von Ladegeräten und neuen Elektrogeräten vorsehen. Die Süddeutsche berichtet nämlich, dass es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des Europaparlaments heißt, Elektromüll könnte auch reduziert werden, wenn es ein gemeinsames Ladegerät für Handys, Tablets und Co. gäbe. Daher könnte auch eine Vereinheitlichung von Ladeanschlüssen die Folge sein.
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