Kanadische Mobilfunker dürfen künftig keine Handys oder Smartphones mit SIM-Lock mehr verkaufen. Ein SIM-Lock verhindert, dass SIM-Karten eines anderen Mobilfunkers im Gerät verwendet werden können. Die kanadische Telekom-Regulierungsbehörde CRTC hat ein entsprechendes Verbot erlassen, das ab dem 1. Dezember in Kraft tritt.
Die neue Regel hat aber auch Auswirkungen auf davor verkaufte Geräte. Diese müssen ab dem 1. Dezember kostenfrei vom Mobilfunker entsperrt werden. Die Maßnahme soll den Wettbewerb auf dem kanadischen Mobilfunkmarkt ankurbeln und die im internationalen Vergleich hohen Preise senken, berichtet Heise Online.
Deutschland: vor allem bei Prepaid
In Deutschland werden vor allem Prepaid-Karten mit SIM-Lock verkauft. Falls auch bei Abschluss eines Vertrags die SIM-Karte gesperrt ist, kann die Sperre innerhalb der Vertragslaufzeit durch Zahlung einer Gebühr (die meisten Anbieter verlangen um die 100 Euro) aufgehoben werden.
In Kanada war das Vorgehen deutlich rigoroser: Bis Ende 2013 weigerten sich die meisten Mobilfunker, die Geräte zu entsperren. Seitdem müssen sie gegen eine geringe Gebühr – rund kanadische 50 Dollar – das Entsperren anbieten. Damit konnten die kanadischen Mobilfunker allein im Vorjahr rund 38 Millionen kanadische Dollar einnehmen.