Das kündigte CEO Ralf Speth bei einer Präsentation in London an. Sogar der historische Jaguar E-Type kann nachträglich elektrifiziert werden. Vorgestellt wurde dabei auch das Konzept Jaguar Future Type für Mobilität jenseits von 2040.
„Shared Mobility, E-Autos und autonomes Fahren, das sind die Optionen“, beschrieb Speth die Möglichkeiten der Automobilhersteller zur Eröffnung des viertägigen „Tech Fest“ von Jaguar Land Rover (JLR) in der Uni Central St. Martins in London. Ernst gemacht wird schon ab 2018, dann ist der rein elektrische Jaguar I-Pace am Markt, der – neben dem SUV-Modell E-Pace – in Graz bei Magna gefertigt werden wird. Über genaue Produktionszahlen wollte man sich beim Tech Fest nicht auslassen, aber man dürfe gespannt sein, sagte einer der Konstrukteure am Stand in der Aula der Uni. Das typische Jaguar-Geräusch des Verbrennungsmotors fehlt beim E-Antrieb zwar, aber ganz auf die akustische Legende werde man nicht verzichten müssen.
Verkehr der Zukunft
Mit dem Angebot der Modelle in E- und Hybrid-Varianten gehe auch generell eine Veränderung in anderen Bereichen einher, so Speth: „Die Möglichkeit, null Unfälle zu haben, reine oder zumindest reinere Luft, weniger bis keine Staus. Oder man denke an die Veränderungen für Branchen wie Abschleppdienste, Fahrschulen … oder was zum Beispiel mit den rund 250.000 hauptberuflichen britischen Lkw-Fahrern geschehen wird“.
Ab 2040 sind in Großbritannien jedenfalls die Weichen für ein Verbot von Diesel- und Benzinmotoren bei Fahrzeugen gestellt, wenn es nach dem Willen der Politik geht. Darauf und auf die Entwicklung bei der Vernetzung will man sich bei JLR mit dem Future Type einstellen, der bisher nur als Studie existiert und ständig weiterentwickelt werden soll. In einer mobilen Welt der Zukunft mit Car-Sharing werden Autofahrer buchstäblich nur noch ein Lenkrad besitzen, Beim Jaguar Future Type sorgt die schmale Karosserie-Konstruktion für wenig Park-Platzbedarf in beengten Städten.
Lenkrad „Sayer“ dient als Schnittstelle
Das nach dem E-Type-Designer Malcolm Sayer benannte abnehmbare Lenkrad „Sayer“ soll nach derzeitigen Vorstellungen in jedes Carsharing-Auto des Typs eingesetzt werden können. Befehle an „Sayer“ erfolgen gesprochen. Gleichzeitig kann das eher an eine Box erinnernde „Lenkrad“ als Schnittstelle Mensch-Maschine in allen auch nicht-mobilen Bereichen dienen. Dies reicht vom Speichern der Musikvorliebe des Fahrers bis hin zur stetig wiederkehrenden Lieblingsvorstellung von Technikern, dass die Schnittstelle die angeblich so lästige Tätigkeit übernimmt, Milch zu bestellen, wenn gerade keine im intelligenten Kühlschrank ist.
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