BMW kündigte am Montag das Forschungsprojekt „FastCharge“ an. Im Zuge dieses vom deutschen Verkehrsministerium geförderten Projektes sollen Technologien erforscht werden, die das Laden von Elektroautos deutlich beschleunigt. Laut BMW will man die „technischen und physikalischen Grenzen aller beim Laden betroffenen Komponenten und Systeme“ ausreizen. Dazu wolle man Ladeleistungen bis zu 450 Kilowatt erreichen – mehr als dreimal so viel wie an modernen Ladestationen.
Zum Vergleich: Teslas Supercharger liefert maximal 120 Kilowatt pro Fahrzeug, wodurch es rund 75 Minuten dauert, den Akku vollständig zu laden. Die „FastCharge“-Technologie, die unter anderem auch von Siemens und der Porsche AG mitentwickelt wird, soll hingegen Ladezeiten unter 15 Minuten ermöglichen. Dazu wolle man auf 900 Volt Spannung und 500 Ampere Stromstärke setzen.
Neue Kühl-Technologie notwendig
Um derartige Leistungen zu ermöglichen, müssen allerdings alle Komponenten, sowohl am Fahrzeug als auch der Ladestation, stark gekühlt werden. Laut BMW ist eine entsprechende Kühlung am Kabel, Stecker und der Fahrzeugsteckdose vorgesehen. Das ermöglicht auch einen dünneren Kabelquerschnitt – ansonsten wäre wohl das Ladekabel dermaßen dick, dass es sich kaum mehr vom Benutzer anheben ließe. Als Stecker will man auf den herstellerübergreifenden CCS-Standard (Combined Charging System) setzen.
Tesla hat eigene Ideen für Supercharger
Es gibt aber auch Konzepte von Tesla, die schnelleres Laden ermöglichen sollen, beispielsweise eine gekühlte Ladestation im Boden, die automatisiert am Fahrzeug andockt. Tesla-CEO Elon Musk betonte bereits mehrmals, dass die neue Generation des Superchargers weit mehr als 350 Kilowatt Leistung liefern soll – und damit das von deutschen Autobauern geplante Netz an 350-kW-Schnellladestationen deutlich übertrumpfen soll.
Automatisiertes Bezahlsystem für Elektroautos
Neben dem Ladevorgang soll auch der Bezahlprozess im Zuge des Forschungsprojektes verbessert werden. So will man Konzepte für „automatisierte Anmelde- und Abrechnungsprozesse“ erforschen. Bereits 2018 sollen erste Prototypen vorgestellt und öffentlich getestet werden.