Smartphones müssen nicht mehr als 1.000 Euro kosten, sie müssen nicht mal mehrere Hundert Euro verschlingen. Anstelle von Spitzenanbietern wie Apple und Co. gibt es nämlich auch noch weniger prominente Konkurrenz am Markt, die den großen Flaggschiffen teils sogar nur in wenigen Punkten nachstehen. Wir verraten dir, welche günstigen Smartphones ohne Vertrag du noch nicht kennst.

Die günstigsten Smartphones ohne Vertrag

Die weite Verbreitung des mobilen Internets hat die Nachfrage nach erschwinglichen Smartphones vorangetrieben. In vielen Ländern ist das Handy so die einzige Möglichkeit, um ins Internet zu kommen. Aber auch in Nationen, die als reich gelten, greifen User vermehrt zu günstigen Smartphones. Einer der Gründe: Wenn man sich das Spitzenmodell als Statussymbol nicht leisten kann oder will, braucht man auch kein Mittelklasse-Gerät, sondern greift lieber gleich zur Sparversion.

Wunder darf man sich von den günstigen Geräten nicht erwarten. Denn beim Smartphone zahlt man nicht nur für die Marke. Viele Komponenten in den Geräten, wie Display, Prozessor, Kamera und Speicher, kommen oft von anderen Herstellern und werden vom Handy-Produzenten zugekauft oder lizenziert. Ein günstiges Gerät hat also auch günstige Komponenten – Die Ausstattung eines Samsung Galaxy S9 gibt es nicht um 140 Euro, nur weil ein chinesischer Hersteller es als „Samy S Nine“ anbietet.

Notwendige Kompromisse: Handys unter 100 Euro

Besonders beim Display muss man oft Kompromisse machen. Die meisten in dieser Preisklasse haben die Auflösung von 1280 x 720 Pixeln, was bei einem 5-Zoll-Display schon grenzwertig ist. Bei noch größeren Bildschirmen wird es unschön. Aufgrund der schwächeren Prozessoren und des kleineren RAMs laufen möglicherweise aktuelle Games nicht flüssig und es können weniger Apps im Hintergrund geöffnet bleiben.

Der Speicher ist bei günstigen Geräten oft ebenfalls knapp, weshalb man diesen mit einer SD-Karte erweitern sollte, falls man viele Fotos, Videos oder Musik speichern will. Wer das Smartphone hauptsächlich für die Basisanwendungen nutzt – soziale Netzwerke, E-Mail, Websurfen, Navigation – wird vermutlich keine Probleme mit der Leistung bekommen.

Android ist das System der Wahl

Ein größeres Problem ist die Software. Günstige Geräte werden vom Hersteller oft nur kurz mit Sicherheits-Patches versorgt, Updates auf die nächste Betriebssystem-Version von Android sind selten. Um zumindest für ein bisschen Sicherheit und die Chance auf Patches zu sorgen, sind in diesem Artikel nur Smartphones gelistet, die mindestens Android 7.0 haben. Die aktuellste Version heißt Android 9 (alias „Pie“).

Vorsicht beim Kauf: Einige besonders günstige Anbieter verkaufen Grau-Importe. So sind etwa schon chinesische Android-Smartphones in Europa aufgetaucht, auf die der Importeur manuell den Play Store installiert hat. Manchmal spielen die Importeure auch selbst nicht offizielle Android-Versionen auf. So kann es passieren, dass nur Teile des Betriebssystems in Deutsch oder Englisch verfügbar sind, während andere immer noch Chinesisch, Indisch oder Arabisch beschriftet sind.

ZTE Blade A520

Das A520 gehört zur UHU-Klasse, bietet aber eine ähnliche Ausstattung wie ein Smartphone der Kategorie unter 150 Euro.

Motorola E4

Ähnlich ausgestattet wie das Moto C, aber mit 2 GB RAM und einem Metallgehäuse. Dafür ist der Akku kleiner.

Nokia 3 Dual-SIM

Gemessen am Funktionsumfang und der Verarbeitung ist das Nokia 3 eines der besten Geräte in dieser Preisklasse. Ein Metallrahmen sorgt für eine hochwertigere Haptik als bei einem Smartphone mit reinem Plastikgehäuse. Als Betriebssystem kommt Android 8.0 zum Einsatz.

Honor 6A

Honor ist eine Sub-Marke von Huawei. Das 6A ist dem P9 Lite Mini ähnlich, verzichtet aber auf den Fingerabdruckscanner.

Xiaomi Redmi 5

Das Smartphone nutzt ein Display im Format 18:9, hat ein Metallgehäuse und einen Fingerabdruckscanner. Beim Kauf sollte man darauf achten, die „Global Version“ zu nehmen. Einige Händler im Ausland bieten Versionen an, die hier möglicherweise nur eingeschränkt funktionieren.

ZTE Blade V8 Mini

Das Blade V8 Mini in ein beliebtes Smartphone in dieser Preiskategorie. Die Ausstattung stimmt und wie das Nokia 5 hat es ein Metallgehäuse. Als einziges Smartphone in der Liste hat es eine Doppelkamera für Tiefenschärfe-Effekte.

Nokia 5 Dual-SIM

Das Nokia 5 ist quasi die Plus-Variante des Nokia 3. Es gibt etwas mehr Leistung, eine bessere Kamera und ein Aluminium- statt Plastikgehäuse.

Nimm dich in Acht vor schwarzen Schafen

Ein besonders schwarzes Schaf unter den Günstig-Smartphone-Anbietern ist Doogee. Die Geräte haben Malware in nahezu allen Kern-Apps vorinstalliert, die kaum oder gar nicht entfernt werden kann. Diese blendet Pop-Up-Werbung ein. Das Ganze passiert erst einige Wochen nach der ersten Inbetriebnahme, sodass der Kunde nicht vom 14-tätigen EU-Rücktrittsrecht für Onlineeinkäufe Gebrauch machen kann.

Diese Problematik kann allerdings auf die Reseller zurückgeführt werden, weswegen wir dir allgemein von nicht vertrauenswürdigen Anbietern abraten. Ebenfalls nicht berücksichtigt werden Smartphone-Hersteller, deren Geräte nicht Google-zertifiziert sind. Die Preise der folgenden Smartphones beziehen sich auf die Angebote von Online-Händlern, die oft günstiger als die UVPs sind.

Fazit: Handys unter 100 Euro können mehr als du denkst

Es muss nicht immer die Welt kosten, wenn du dir ein neues Smartphone zulegst. Selbst unter 100 Euro, bekommst du noch günstige Smartphones ohne Vertrag. Willst du doch etwas mehr hinlegen und dir damit ein qualitativ höherwertiges Smartphone sichern? Diese 5 Handys bekommst du für unter 300 Euro. Wo sind eigentlich die kleinen Smartphones hin? Das waren noch Zeiten.