HTC wurde zwar schon oft für tot erklärt, aktuell dürfte es aber besonders schlecht um das taiwanische Unternehmen stehen. Der Umsatz fiel um 68 Prozent, ein Viertel der Belegschaft musste gekündigt werden und die neuen Smartphones können nicht überzeugen.
Es gibt aber noch Hoffnung: Denn neben den Smartphones hat HTC mit Vive ein zweites Standbein. Jetzt erklären aber immer mehr Analysten, dass Virtual Reality (VR) seinen Zenit bereits überschritten hat und im Sterben liegt. So einfach absägen lassen will sich HTC aber nicht und widersprecht per Blogeintrag und Presseaussendung.
So stellt sich HTC die Zukunft vor
„Denken Sie, dass VR stirbt? Es fängt gerade erst an“, so der Titel des Kampfschreibens. „Entschuldigen Sie vielmals, dass wir den Alarmsignalen keine Beachtung schenken. Die Nachricht vom so genannten Tod der VR kommt einmal jährlich und ist wie üblich stark übertrieben“, schreibt HTC.
Im ersten Teil der Meldung wird erklärt, warum die Analysten laut HTC falsch liegen. Die sinkenden Absätze bei „Consumer VR“ kämen zustande, weil dies hauptsächlich VR-Lösungen für Smartphones seien. User seien davon enttäuscht gewesen. Zudem hätten Hersteller die Absatzzahlen in die Höhe getrieben, weil entsprechende Lösungen zu Smartphone-Launchesverschenkt wurden. Damit greift HTC Samsung an, die ihr Gear VR, das in Kooperation mit dem Vive-Konkurrenten Oculus entwickelt wurde, einigen Smartphones zum Start beigelegt hat.
Das VR-Erlebnis würde außerdem in Kürze besser werden, aufgrund des geplanten Starts von HTCs Vive Pro. Außerdem würden viele Unternehmen derzeit ihre Investitionen in VR erhöhen, was nicht in den Prognosen der Analysten aufscheine.
Falsche Berechnungsgrundlage
Den Rückgang bei den Verkäufen von Vive-Headsets begründet HTC damit, dass Vive ausverkauft gewesen ist und bei den Händlern nicht mehr lieferbar war. Da nichts verkauft werden konnte, hätte das bei den Händlern wie ein Absatzrückgang ausgesehen. Damit kritisiert HTC, dass die Analysten auf Verkaufszahlen großer Händler, wie Amazon, zurückgreifen. Allerdings gibt HTC selbst keine genauen Absatzzahlen bekannt.
Stattdessen wird eine Analyse von IDC zitiert, laut der HTC Vive einen Marktanteil von 35,7 Prozent im ersten Quartal hat. Allerdings ist das am Umsatz gemessen. Da HTC Vive die teuerste VR-Einheit ist, ist das nicht weiter überraschend. HTC kommentiert die Analyse des Marktanteils so: „Es bedeutet, dass Kunden mehr Zeit mit ihren VR-Headsets verbringen und dass Unternehmen einen Weg sehen, selbst Geld damit zu verdienen. Es ist genau da, wo wir sein wollen.“
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Zum Schluss gibt es noch eine Durchhalteparole: „Es braucht Zeit, um eine neue Technologie auf den Markt zu bringen. Wir freuen uns, dass Sie hier sind und in diese Reise mit uns investiert haben.“