Der CCleaner (früher Crap Cleaner) dient dazu, ungenutzte und temporäre Dateien von der Festplatte zu löschen, ebenso wie den Verlauf von besuchten Webseiten, zuletzt benutzter Dateien oder eingegebener Suchbegriffe.
CCleaner updatet von allein auf kritische Version
Anfang August sorgte der CCleaner zunächst wegen einer verborgenen Spionagefunktion für Aufregung. Zwar wurde für die damals bemängelte Version 5.45 Ende August die nachgebesserte Version CCleaner 5.46 bereitgestellt, allerdings steht diese aufgrund eines Fehlers nun selbst in der Kritik.
So beschweren sich Nutzer, dass sich ihre zum Teil auch älteren Anwendungen trotz Deaktivierung der entsprechenden Funktion von allein auf die v5.46 aktualisieren würden. Zudem seien laut Bleeping Computer die Datenschutzeinstellungen danach so eingestellt, dass die Übermittlung anonymer Informationen an Dritte standardmäßig aktiviert ist. Egal, welche Einstellungen zuvor vom User vorgenommen wurden. Nutzer-Vorgaben zum automatischen Prüfen auf Updates werden damit während des Setups von CCleaner komplett ignoriert.
Avast verteidigt Zwangs-Update
Avast erklärte dazu, es handele sich dabei um ein „Feature für kritische Updates“, das Nutzer vor Sicherheitsbedrohungen schützen solle. Man wolle die User damit auf eine Version bringen, die keine kritischen Probleme mit Windows hervorrufen könne.
Die Einstellungen zur Privatsphäre würden darüber hinaus als Resultat von Nutzerfeedback die veränderten Bedürfnisse sowie gegenwärtige gesetzliche Ansprüche widerspiegeln.
CCleaner-Update auf v5.45 gibt Daten an Dritte weiter
Mit dem August-Update auf die Version 5.45 war das kostenlose Tool zum Spion geworden, der das Verhalten seiner Nutzer überwachte. Wie schwerwiegend die Spionage betrieben wurde, fiel schon dadurch auf, dass die Einstellungen für die Privatsphäre aus den verfügbaren Optionen verschwunden waren.
In den Datenschutzbestimmungen wurde zudem ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Nutzerverhalten analysiert und anonym Daten erhoben würden. Diese würden auch an Dritte weitergegeben, so hieß es bei Chip. Laut den Entwicklern gab es allerdings keinen Zugriff auf persönliche Daten zu.
Programm lässt sich nicht dauerhaft anpassen
Problematisch war zudem, dass CCleaner nach der Installation immer im Hintergrund automatisch mitlief und sich nicht über das Menü beenden ließ. Außerdem war die Funktion „Überwachen“ selbst nach bewusstem Abwählen nach einem Neustart weiterhin aktiv.
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Den Entwicklern ist die Problematik immerhin aufgefallen. Man habe gemerkt, dass sich die neue Analyse-Software zwar schnell implementieren ließ, es ihr aber noch an Flexibilität im Bereich der Kontrolle dieser Funktion mangele.
Wer sich grundsätzlich mit dem CCLeaner nicht sicher fühlt, sollte das Programm einfach deinstallieren und auf Alternativen zurückgreifen.