Eine neue Hitzewelle erreicht Deutschland in dieser Woche. Bis zu 40 Grad kann es heiß werden. Da liegt die Überlegung nahe, Ventilatoren zu kaufen, die wenigstens drinnen ein wenig vor den Temperaturen schützen und für Erfrischung sorgen. Nun warnen jedoch Experten aus Großbritannien vor den Lüftern: Denn ab 35 Grad Celsius solltest du lieber auf Ventilatoren verzichten.
Ventilatoren können dir schaden: Das musst du wissen
Wie die britische Gesundheitsbehörde Public Health England in einem offiziellen Leitfaden nun berichtet, ist ab 35 Grad davon abzusehen, Ventilatoren zu kaufen und zu nutzen. Schließlich würden die Windmaschinen Hitzeschäden nicht verhindern, sondern könnten sie sogar selbst produzieren.
Außerdem könnten sie Dehydration, also Austrocknung des Körpers verursachen, heißt es weiter. Das soll eine britische Studie des Gesundheitsnetzwerks Cochrane bereist im Jahr 2012 herausgefunden haben. Die kalte und vor allem trockene Luft, die aus den Geräten ausströmt, könnte auch negative körperliche Folgen haben. Die Warnung gelte also ebenso für Klimaanlagen. Immerhin gibt es Tricks, mit denen die Klimaanlage für die Wohnung überflüssig wird.
Das kannst du tun
Die Gesundheitsbehörde rät zu ein paar Regeln. Wenn du schon Ventilatoren kaufen musst, sollte die Einhaltung der Tipps wenigstens dafür sorgen, dass dir die Lüfter nicht schaden:
- Stell den Ventilator in einer gewissen Entfernung von dir auf.
- Richte den Ventilator auf keinen Fall direkt auf den Körper aus.
- Denk daran, regelmäßig zu trinken, um Dehydration vorzubeugen.
- Bewege dich ausreichend, damit dein Körper nicht zu kalt wird.
Fun Fact: Südkoreaner fürchten den Tod durch Ventilatoren
Seit Jahrzehnten hält sich zudem anscheinend hartnäckig der Mythos um den „Fan Death“, der Tod durch Ventilatoren – jedenfalls bei Südkoreanern. Angeblich sterben Menschen, wenn sie die Lüfter über Nacht laufen lassen. Nachgewiesen werden konnte das nie. Doch die, Verkäufer warnen weiter davor, die Geräte zu nutzen.
Zweifelhafte Todesursachen
Wie die Welt berichtete, soll sogar das südkoreanische Hotelpersonal seinen Gästen empfehlen, den Ventilator nachts oder per Zeitschaltuhr auszuschalten. Dass die Ventilatoren dort die Zeitfunktion bereits mitgeliefert bekommen, liegt daran, dass sich viele Landsleute vor dem Tod durch Ersticken, Unterkühlung oder Vergiftung schützen wollen. Wie soll das gehen?
Über den Luftzug soll das Gebläse ein Vakuum erzeugen können, das Atembeschwerden verursacht. Außerdem verbrauche er den Sauerstoff in der Luft und produziere CO2. Das könne den Benutzer, am leichtesten im Schlaf, vergiften. Erfrieren könne man, weil das Gerät den Raum über Nacht unterkühle.
Bereits seit den 1930er Jahren seien rätselhafte Todesfälle im Zusammenhang mit Ventilatoren verzeichnet worden. Das berichten jedenfalls die lokalen Zeitungen. Und selbst die Regierung riet Kunden in den 1970er Jahren im Zuge der Energiekrise von einem Ventilator-Kauf ab.
Hitzschlag statt Erfrieren? Rätsel um Ventilatoren-Tode
Mehr als Spekulation ist das allerdings nicht, auch wenn mehrere Studien dem Phänomen nachgingen. Der Welt sagte Rim Chun-Paek, Professor für Energie am KAIST-Institut in Daejeon, es gäbe minimale bis keine Wertveränderungen durch Ventilatoren. Ob die Menschen also rein durch den festen Glauben an ihr Schicksal gestorben sind? Auch dieser Placebo-Effekt ist unwahrscheinlich. Vermutlich könnte ein Hitzschlag ausschlaggebend gewesen sein.
Dass es aktuell schwierig ist, in Deutschland Ventilatoren zu kaufen, braucht dich im Übrigen nicht zu kümmern: Schließlich gibt es noch andere Möglichkeiten, den Raum abzukühlen. Außerdem kannst du dich mit diesen Tipps vor der Hitzewelle in Deutschland schützen. Und wird dein Handy zu heiß, folge diesen Rätschlägen.