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Amazon für Superreiche: So unfassbar dekadent kann Online-Shopping aussehen

Privatjet, Jacht, eigene Insel? Einfach anklicken und für Millionenbeträge in den Warenkorb legen. Das ist die etwas kostspieligere Variante von Amazon. Aber ob das seriös sein kann?

Reiche Rentner
Graue Haare weg, ganz ohne zu färben? Das soll gehen. © imago images/Westend61

Der Online-Marktplatz „HushHush.com“ mit Sitz in London macht auf den ersten Blick nichts, das nicht schon von anderen Verkaufsplattformen bekannt ist. Du kannst wie bei Amazon Produkte durchstöbern, sie in deinen Warenkorb legen und dann kaufen. Der einzige Unterschied: Du kaufst dort Helikopter und private Inseln mit Preisen in Millionenhöhe.

Amazon für Millionäre: Ernst gemeint oder ein Scherz?

Das Portal beschreibt sich selbst als den „weltweit führenden Luxus-Shopping-Marktplatz und Shopping Concierge-Service mit der größten Kollektion an Luxusgütern, Marken und Dienstleistungen, vereint an einem vertrauenswürdigen Standort“.

Betrieben wird es laut Website von Gründer und CEO Aaron Harpin, ein Impressum gibt es allerdings nicht. Nur die Angabe einer Londoner Adresse sowie eine Service-Email-Adresse sind vorhanden. Vertrauen erweckt das zumindest keines.

Laut The Telegraph ging das „Amazon für Millionäre“ erst im Januar 2019 mit über 200.000 Produkten an den Start. Der 29-jährige Gründer Harpin, der ursprünglich aus Großbritannien stammt, nun aber in Monaco ansässig ist, sagte gegenüber der Zeitung, es seien seitdem bereits mehrfach Einkäufe über HushHush.com getätigt worden, darunter ein Luftkissenfahrzeug für 100.000 Pfund (ca. 116.000 Euro).

Auch hierbei bleibt ein dubioser Beigeschmack, denn es stellt sich unweigerlich die Frage, wie die Plattform innerhalb weniger Wochen zum weltweit führenden Portal herangereift sein soll.

Das sollen die Superreichen auf HushHush.com kaufen

Wenn du dich jetzt fragst, was man sonst auf HushHush.com alles Dekadentes findet, haben wir eine kleine Auswahl für dich. Unter den folgenden Produktkategorien verbergen sich angeblich nur die luxuriösesten und kostspieligsten Angebote. Spannend wird es vor allem dann, wenn du einen Blick darauf wirfst, welches Produkt laut HushHush.com in jeder Kategorie als das Teuerste gehandelt wird:

  • Autos: Ferrari FF-K Evo für 4.500.000 US-Dollar (ca. 4 Millionen Euro)
  • Jachten: Solandge für 179.064.700 Euro
  • Eigentum: Pumpkin Key Private Island in den Florida Keys für 88.473.150 Euro
  • Luftfahrzeuge: Boeing Business Jet für 67.446.225 US-Dollar (ca. 59.800.00 Euro)
  • Möbel: La Bellezza-Mosaik von Traversari Mosaici für 262.500 US-Dollar (ca. 233.000 Euro)
  • Inneneinrichtung: Delfini-Fontäne von Braganti für 132.000 US-Dollar (ca. 117.000 Euro)
  • Beleuchtung: Doha-Kronleuchter von Aggiolight für 61.680 US-Dollar (ca. 54.800 Euro)
  • Kunst: Bild „Bora Bora Con Fiori“ (270 x 137 cm) für 54.600 Euro
  • Schmuck: Harry Winston Diamantring, 22.91 Karat für 4.144.300 Euro
  • Mode: Hermès Birkin Bag (Birkin 35) aus Krokodilleder für 88.950 Euro
  • Lifestyle: Rubik-Würfel von The Masterpiece Cube aus 18-karätigem Gold und besetzt mit Rubinen, Smaragden und Amethysten für 2.500.00 US-Dollar (ca. 2,2 Millionen Euro)

Fragwürdige Versandbedingungen trotz Millionenbeträgen

Kurioserweise ist HushHush.com Amazon auch bei den Lieferbedingungen anscheinend sehr ähnlich. Selbst eine Jacht, die hundert Millionen Euro kostet, sollst du innerhalb von 14 Tagen zurückgeben können. Gleiches gilt für private Inseln. Ab einem seltsam geringen Bestellwert von nur 116 Euro werden gekaufte Waren außerdem kostenlos und weltweit versandt. Dabei kostet höchstwahrscheinlich kein einziges Produkt auf der Webseite weniger als 1.000 Euro.

Fazit: Wer hat, der kann…und zwar mit Vorsicht genießen

Bereit zum Stöbern und Luxus-Shopping? Du kannst dich auf HushHush.com ganz normal registrieren und anmelden und die Waren deiner Träume in deinem Warenkorb ablegen, genauso wie bei Amazon. Das Einkaufserlebnis bleibt auf den ersten Blick also das gleiche, nur die Rechnung dürfte sich am Ende deutlich unterscheiden.

Beachte: Das Angebot bei HushHush.com sieht spannend aus, ob alles daran seriös und ernst zu nehmen ist, sei allerdings dahingestellt. Viel an Hintergrundinformationen findet sich auch bei Recherchen nicht, allein die Versandbedingungen und das fehlende Impressum machen uns zumindest stutzig. Vielleicht ist es in der Welt der Schönen und Reichen aber auch tatsächlich möglich, eine Privatinsel, die nicht gefällt, innerhalb von zwei Wochen zurückzugeben.

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