Die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) hat den Autobauer Tasla abermals zu einem Rückruf aufgefordert. Grund dafür ist die Boombox-Funktion der Fahrzeuge. Sie erlaubt es Fahrer:innen, anstelle der Hupe eine beliebige Tonaufnahme abzuspielen. Ändern können sie es etwa auf „Ziege, Schlange, Saxofon, Furz oder Weihnachts-Jingles“.
Tesla soll Autos zurückrufen
Möglich ist diese Art der Personalisierung bereits seit Ende 2020. Damals kündigte der CEO des Automobilkonzerns, Elon Musk, die Neuerung im Rahmen eines Twitter-Beitrags an. Sie erscheine im „aktuellen Tesla Software-Update“, schrieb der Unternehmer im Dezember des Jahres.
Am Mittwoch veröffentlichte die NHTSA eine Aufforderung zum Sicherheitsrückruf. Er betrifft die Modelle S, X und Y aus den Jahren 2020 bis 2022 sowie zwischen 2017 und 2022 gefertigte Model 3. Die Problematik bestehe darin, dass die Boombox die Töne des Fußgängerwarnsystems (PWS) überdecken könne. Daher würden sie nicht die Anforderungen der Federal Motor Vehicle Safety Standard Nummer 141, „Minimum Sound Requirements for Hybrid and Electric Vehicles“ erfüllen.
„Fußgänger können ein herannahendes Fahrzeug nicht wahrnehmen, wenn die PWS-Töne verdeckt sind, was das Risiko eines Unfalls erhöht.“
NHTSA (via Heise online)
Alternativ dürfe Tesla das Problem über ein entsprechendes OAT (over-the-air)-Update beheben.
Gigafactory Berlin-Brandenburg
Während sich in den USA bereits der nächste Rückruf anbahnt hadert der Konzern hierzulande noch immer mit der Produktion erster Fahrzeuge. Ursprünglich sollte die Arbeit im neuen Tesla-Werk im brandenburgischen Grünheide schon Mitte 2021 anlaufen. Noch immer verfügt das Unternehmen aber nicht über alle notwendigen Genehmigungen. Neue Hinweise lassen darauf schließen, dass die Fertigung in der Gigafactory bei Berlin Ende März beginnen könnte.
Abseits dessen hat der Konzern derzeit mit weiteren Problemen zu kämpfen. Die Rückrufaufforderungen der NHTSA und ähnlicher Behörden häufen sich. Zuletzt sorgte Tesla für aufsehen, da es bei den Fahrzeugen des Herstellers zu sogenannten „Phantombremsung“ kam. „Eine Phantombremsung passiert, wenn die Entwickler die Entscheidungsschwelle für die Unterscheidung zwischen einem echten und einem falschen Alarm nicht richtig festlegen“, zitiert die Washington Post Phil Koopman, Professor an der Carnegie Mellon University. Tesla soll bereits an der Behebung des Fehlers arbeiten.
Quellen: Twitter/@elonmusk; National Highway Traffic Safety Administration; Heise online; The Washington Post