Eines der grundlegenden Probleme der Verkehrswende liegt in den Kosten, die mit modernen Elektroautos einhergehen. Hinzu kommen moralische Bedenken bezüglich der Bedingungen in Kobaltminen im Kongo. Denn Stand jetzt sind sie für den Ausbau der Elektromobilität unerlässlich. Ein Team der Pennsylvania State University könnte gleich beide Probleme auf einmal angehen.
Elektroautos bald günstiger?
Das neuartige Design verspricht nicht nur weitaus günstigere Batterien, sondern darüber hinaus Ladezeiten von gerade mal zwölf Minuten auf 75 Prozent. Mit derartigen Werten kann aktuell nicht mal der Konzern aus dem kalifornischen Palo Alto mithalten. Auch die mit dem Akku einhergehenden Reichweiten können sich durchaus sehen lassen.
„Der Bedarf an kleineren, schneller aufladbaren Batterien ist größer denn je“, erklärte Chao-Yang Wang, Professor für Maschinenbau an der Penn State und Hauptautor der Studie, im Rahmen einer Pressemitteilung. „Es gibt einfach nicht genügend Batterien und wichtige Rohstoffe, insbesondere solche, die im Inland hergestellt werden, um die erwartete Nachfrage zu decken.“
Elektroautos mit einer Motorleistung von 90 Kilowattstunden erreichen derzeit Reichweiten von knapp 483 Kilometern. Die Forschenden der Penn State wollen auch diesen Wert übertreffen. „Unsere Schnellladetechnologie eignet sich für die meisten energiedichten Batterien und wird eine neue Möglichkeit eröffnen, die Batterien von Elektrofahrzeugen von 150 auf 50 kWh zu verkleinern, ohne dass die Fahrer Reichweitenangst bekommen“, so Wang.
Weniger Ressourcen benötigt
Die kleineren, schneller aufladbaren Batterien sollen, so Wang, die Batteriekosten und den Verbrauch kritischer Rohstoffe wie Kobalt, Graphit und Lithium drastisch senken „und damit die Masseneinführung erschwinglicher Elektroautos ermöglichen“. Auf diese Weise könnte man sowohl den mit den Stromern einhergehenden Klimabedenken sowie der Kritik an menschenunwürdigen Bedingungen in Kobaltminen entgegenwirken.
Denn diese wichtigen Rohstoffe gibt es nicht nur im wenig regulierten Kongo, sondern auch in Europa und an vielen anderen Orten auf der Welt. Im Mineralienatlas kannst du dich genauer über die Vorkommen sowie den Abbau informieren.
Quelle: Pennsylvania State University; „Fast charging of energy-dense lithium-ion batteries“ (2022, Nature); Mineralienatlas
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