Laut aktuellen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes verfügen Anfang 2023 in Deutschland lediglich 1,37 Prozent der 42 Millionen privaten PKWs über Elektroantrieb. In deutschen Großstädten sind diese Zahlen noch niedriger, da nur vier Städte einen höheren Anteil als der Bundesdurchschnitt aufweisen. Es gibt mehrere Faktoren, die die geringe Verbreitung von Elektroautos in Städten erklären können.
Elektroautos in deutschen Großstädten
Einer der Hauptgründe für die geringe Verbreitung von Stromern in Städten ist die fehlende Ladeinfrastruktur. Unter Berufung auf den Branchenexperten Ferdinand Dudenhöffer berichtet n-tv, viele Stadtbewohner würden nicht über eigene Lademöglichkeiten verfügen. Außerdem seien öffentliche Ladestationen oft teuer. Eine gezieltere Förderung der Installation von Ladestationen in den Städten und subventionierter Strom könnten hier Abhilfe schaffen.
Elektroautos sind in der Regel teurer als ihre Pendants mit Benzin- oder Dieselmotor, was viele potenzielle Käuferinnen und Käufer abschrecken könne. Hinzu komme, dass deutsche Städte häufig dicht besiedelt seien und Modelle mit begrenzter Reichweite für die Stadtbevölkerung, die weite Strecken zurücklegen müsse, nicht unbedingt praktisch seien.
Einige Städte gehen nichtsdestotrotz als gute Vorbilder voran. Wie n-tv mit Bezug auf die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, liegt der E-Auto-Anteil folgender deutschen Großstädte über dem Bundesdurchschnitt von 1,37 Prozent:
- Stuttgart: 1,83 Prozent
- Münster: 1,56 Prozent
- Bielefeld: 1,50 Prozent
- München: 1,42 Prozent
Wiesbaden liegt mit einem Anteil von 1,37 Prozent genau im Mittel.
Luft nach oben
Ein weiterer Faktor, der zur geringen Akzeptanz von Elektroautos in Städten beitragen könne, sei die begrenzte Modellauswahl, so Dudenhöffer. Derzeit gibt es nur wenige Elektroauto-Modelle auf dem Markt, die möglicherweise nicht alle Bedürfnisse erfüllen.
Die Statistiken spiegeln möglicherweise nicht das wahre Bild wider, da die Zulassungen auf Unternehmen die Statistiken verzerren können. Einige dieser Fahrzeuge werden zudem möglicherweise nicht einmal an dem Ort genutzt, an dem sie zugelassen sind. Dennoch: Auch im Mittel zeigt die Statistik auf Bundesebene Nachholbedarf.
Denkbar ist, dass sinkende Preise durch Natrium-Ionen-Batterien oder die jüngste Errungenschaft des japanischen Autobauers Nissan in Form eines neuartigen Antriebsstrangs für Elektroautos die Kaufbereitschaft in Deutschland weiter ankurbeln.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur, n-tv
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