Um mit einem mobilen Heim die Welt unsicher zu machen, benötigst du in vielen, aber nicht allen, Fällen einen Wohnmobil-Führerschein oder sein Wohnwagen-Äquivalent. Welche Anforderungen dabei gelten, erfährst du hier.
Dann verlangt das Gesetz einen Wohnmobil-Führerschein
Führerschein-Anforderungen für Wohnmobile
Vereint dein Fahrzeug Wohnraum und Fortbewegung in einem, so spricht man von einem Wohnmobil. Die Anforderungen an einen hierfür gültigen Führerschein lassen sich in drei Kategorien, jeweils nach Gewicht, einteilen. Setze dich vor dem Wohnmobil-Kauf mit diesen auseinander, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Hinweis: Bist du mit deinem Gefährt auch international unterwegs, solltest du beachten, dass einige Länder zusätzliche Vorschriften besitzen. Informiere dich vor deinem Trip also entsprechend.
Der Einstieg: Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen
Für Wohnmobile bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht reicht tatsächlich der normale Autoführerschein, also die Klasse B, wie auch der ADAC bestätigt. Du darfst sogar einen kleineren Anhänger mit maximal 750 kg mitnehmen.
Aber Vorsicht: Wenn du deinen Führerschein nach dem 31. Dezember 1998 gemacht hast, musst du darauf achten, dass das Wohnmobil auch inklusive Ladung die 3,5 Tonnen nicht überschreitet.
Mehr Power: Wohnmobile von 3,5 bis 7,5 Tonnen
Falls du ein größeres Gefährt fahren möchtest, sprich zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen, brauchst du einen Führerschein der Klasse C1. Jetzt wird’s ein bisschen kniffliger.
Wenn dein Führerschein nach dem 1. Januar 1999 ausgestellt wurde, dann musst du dich durch eine zusätzliche Fahrschulung quälen, um die C1-Klasse zu erhalten. Das bedeutet Theorie, Praxis und eine ärztliche Untersuchung stehen auf dem Programm. Das Ganze kostet meist zwischen 1.000 und 2.500 Euro.
Nach deinem 50. Geburtstag musst du den C1-Führerschein außerdem alle fünf Jahre erneuern. Auch die ärztliche Untersuchung gehört hier wieder dazu.
Falls du jedoch vor dem 1. Januar 1999 deinen Führerschein gemacht hast, dann Glückwunsch. Du hast automatisch die Klasse C1 in der Tasche, und damit darfst du auch ein größeres Wohnmobil bis 7,5 Tonnen steuern.
Für die ganz Großen: Wohnmobile über 7,5 Tonnen
Jetzt reden wir über die richtig schweren Geschütze. Wenn dein Wohnmobil ein zulässiges Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen hat, was wirklich nur auf wenige Modelle zutrifft, dann brauchst du den Lkw-Führerschein der Klasse C.
Mach dich bereit für eine umfassende Fahrschulung und ein ärztliches Gutachten. Die Kosten dafür liegen in der Regel zwischen ganzen 3.500 und 5.000 Euro.
Wie beim C1-Führerschein, musst du auch den C-Führerschein alle fünf Jahre mit einer ärztlichen Untersuchung erneuern.
Tipp: Überlegst du noch, ob Wohnwagen oder Wohnmobil für dich die passende Wahl ist, haben wir einen kurzen Überblick über Vor- und Nachteile beider Varianten vorbereitet.
Führerschein-Anforderungen für Wohnwagen-Gespanne
Nicht nur Wohnmobile sind in der Reisewelt beliebt, sondern auch Wohnwagen. Diese sind eine kleine mobile Wohnung auf Rädern, die jedoch nicht selbst fahren kann. Stattdessen wird sie an ein Fahrzeug angekoppelt und am Zielort einfach abgestellt. Diese Kombination aus Wohnwagen und Fahrzeug wird offiziell Wohnwagen-Gespann genannt. Auch für diese Wohnwagen-Gespanne gibt es spezielle Regelungen.
Bis zu 3,5 Tonnen: Wenn dein Wohnwagen-Gespann ein zulässiges Gesamtgewicht von maximal 3,5 Tonnen hat, dann ist der normale Führerschein ausreichend. Aber, wie bei Wohnmobilen, musst du bei einem Führerschein, der nach 1998 ausgestellt wurde, darauf achten, dass das kombinierte Gewicht von Zugfahrzeug und beladenem Wohnwagen 3,5 Tonnen nicht überschreitet.
Bis zu 4,25 Tonnen: Wenn das Gesamtgewicht aus Fahrzeug und Wohnwagen 4,25 t nicht überschreitet, kannst du den B-Führerschein mit dem Zusatz „B96“ erweitern. Dafür brauchst du nur einen eintägigen Kurs und musst keine separate Prüfung ablegen. Das ist eine günstige Option zur nächstgelegenen Klasse, da die Kosten für die Erweiterung auf „B96“ zwischen 300 und 600 Euro liegen.
Bis zu 7 Tonnen: Für größere Gespanne von 3,5 bis 7 Tonnen ist der Führerschein der Klasse BE notwendig. Das bedeutet zusätzliche Fahrschulung, sowohl Theorie als auch Praxis mit einem Kostenpunkt zwischen 400 und 1.000 Euro.
Besitzt du allerdings einen Führerschein von 1998 oder früher, bist du automatisch bis 7,5 Tonnen ohne weitere Anforderungen zugelassen.
Quelle: ADAC, eigene Recherche
Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Hier kannst du den Betroffenen helfen.