Noch sind nicht alle von Elektroautos überzeugt, obwohl langfristig kein Weg an ihnen vorbeiführt. Zu den Kritikpunkten, die man gegen sie immer wieder ins Feld führt, gehören zum Beispiel die Reichweite, Lademöglichkeiten und -dauer. All dies hängt vor allem mit dem Akku des Fahrzeugs zusammen. Eine neue Entwicklung könnte nun bald erhebliche Verbesserungen in den mobilen Alltag bringen.
Elektroautos: Diese Batterie schafft mehr als andere
An der renommierten US-Universität Harvard haben Forscherinnen und Forscher eine neue Festkörperbatterie für Elektroautos mit Lithium-Metall entwickelt, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Zu ihren Vorzügen gegenüber anderen bislang üblichen Akkus zählt, dass sie mindestens 6.000 Ladezyklen übersteht – deutlich mehr als der gängige Standard – und darüber hinaus in nur etwa zehn Minuten ladbar sein soll.
Zusätzlich weist sie eine deutlich größere Kapazität auf, was die Reichweite von Elektroautos „drastisch“ vergrößern kann. Das liegt daran, dass sich darin Lithium-Metall-Anoden befinden und nicht gängigere Graphitanoden. Der Kapazitätszuwachs soll das zehnfache betragen.
Eindämmung von Dendriten im Fokus
Ein Kernpunkt, den das Forschungsteam adressieren musste, war die Bildung von Dendriten: Wurzelartige Lithium-Metallablagerungen, die von der Anode aus bei Erreichen der Kathode für verminderte Kapazitäten und Leistungen und im schlimmsten Fall sogar für Kurzschlüsse und Brände sorgen können.
Dendriten können vor allem beim Schnellladen entstehen, was aber eine Notwendigkeit ist, um Stromer im Alltag praktikabel zu halten. Für die neue Entwicklung nutzt man nun Siliziumpartikel, mit denen man die Ablagerungen einfangen und somit die allzu starke Ausbildung von Dendriten verhindern kann.
Wann die neuartige Batterie wirklich produktionsreif für Elektoautos wird, ist noch nicht abzusehen. Derweil arbeitet man aber bereits an weiteren Varianten in verschiedenen Größen: Eine Version so groß wie eine Briefmarke gibt es und eine in Smartphone-Dimensionen will man ebenfalls entwickeln.
Übrigens: Man muss nicht zwingend auf die neue Batterie warten, um der Dendrite Herr zu werden. Laut einer Untersuchung können schon geschickte Ladepausen bei Elektroautos den Akku schonen und die Dendritenbildung einschränken.
Quelle: Harvard University
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