Die Präsentation des autonomen Taxis aus dem Hause Tesla könne einige nicht unwesentliche Folgen für die Branche haben. Auch Anlegerinnen und Anleger könnten sich von den Ankündigungen Elon Musks, die mit dem Event einhergingen, beeindrucken lassen. Allerdings sollten sie sich nicht zu Fehlschlüssen verleiten lassen.
Teslas Erfolg ist ungewiss
Der Tesla-Chef prognostizierte, das Robocab könne die Aktie seines Konzerns auf bis zu 5.000 US-Dollar anheben. Bislang ist davon noch nichts zu sehen, allerdings steht die tatsächliche Veröffentlichung des Elektroautos auch noch aus. Auch technische Details zu dem bislang lediglich als Konzept vorliegenden Fahrzeugs sind bislang nicht bekannt.
Umso kritischer stehen die Stimmen des Marktes derzeit den Verheißungen des Unternehmers gegenüber. Immerhin ist der 53-Jährige nicht nur bekannt für seine Ankündigung. Mit dem Kauf des Mikroblogging-Dienstes Twitter stellte er zudem unter Beweis, zu welch weitreichenden Fehlschlägen seine unternehmerischen Entscheidungen führen können. So ist auch die Aktie des Autobauers aus dem kalifornischen Cupertino seit der Ankündigung des neuen Fahrzeugs im Wert stagniert.
Nichtsdestotrotz mahnen mittlerweile auch die Expertinnen und Experten der Financial Times (FT) zur Vorsicht. Die ökonomischen Argumente für ein autonomes Taxi seien schwach. Immerhin sei selbst die Produktion von Fahrzeugen wie diesen ausgesprochen teuer. Unklar sei derweil, ob sie sich in Zukunft überhaupt rentieren würden – wenn Tesla sie denn auf den Markt bringen sollte.
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Entscheidende Kooperation
Bis zur potenziellen Massenproduktion der Robotaxis werde noch einige Zeit vergehen, prognostizierte die Redaktion. Denn nicht nur die Testphase werde dauern, sondern auch die Behebung etwaiger Sicherheitsprobleme, die vor allem im internationalen Kontext bis zu einer Zulassung vorgenommen werden müsste.
„Da die wirtschaftliche Rentabilität hinreichend ungewiss ist, werden die Hersteller von selbstfahrenden Autos am Ende über die Kosten um die Akzeptanz auf dem Massenmarkt konkurrieren“, so die FT. Das könnte einen völlig anderen Ansatz bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen erfordern.“
Die enge Zusammenarbeit verschiedener Automobilhersteller, beispielsweise Tesla und BYD, könnte also wie in einem interkompatiblen Smart-Home dazu führen, das autonome Fahren wesentlich schneller und vor allem effektiver voranzubringen. Die Profite einzelner Unternehmen müssten darunter nicht zwingend leiden, sie wären aber wohl bei weitem nicht so hoch, wie man es im Rahmen eines Alleingangs erwarten würde.
Quelle: Financial Times
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