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Keine Updates mehr: Diese Elektroautos wohl bald unbrauchbar

Die Pleite des Autobauers Fisker könnte selbst für frühere Kundinnen und Kunden des Unternehmens weitreichende Folgen haben. Sie müssen womöglich um die Fähigkeiten ihrer Elektroautos fürchten.

Elektroauto von Fisker
© Zoran Karapancev - stock.adobe.com

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Fiskers Insolvenzverfahren steht vor einer großen Hürde, denn das New Yorker Leasingunternehmen aus American Lease hat Einspruch gegen den Liquidationsplan des Unternehmens eingelegt. Das Problem: Fisker kann die nötigen Daten der Elektroautos nicht auf einen neuen Server übertragen. Diese Daten sind jedoch essenziell, damit American Lease die gekauften Sport Utility Vehicles (SUVs) weiter betreiben kann, sobald Fisker nicht mehr existiert.

Elektroautos: Vom Fisker-Server zur Hürde

Mehrere Millionen US-Dollar (USD) habe der Konzern für über 3.000 Ocean-SUVs bereits gezahlt. Der im Juli genehmigte Kaufvertrag sei TechCrunch zufolge entscheidend gewesen, damit Fisker während des Insolvenzverfahrens zahlungsfähig bleibe. Diese Mittel halfen dem Unternehmen, seine Schulden zu begleichen und die Liquidation von Vermögenswerten im Wert von etwa einer Milliarde USD vorzubereiten. Diese Vermögenswerte wurden zuvor von einer ebenfalls insolventen österreichischen Tochtergesellschaft verwaltet.

Das Problem mit der Datenübertragung wurde am 4. Oktober erstmals bekannt, als Fisker American Lease spätabends darüber informierte. In den darauffolgenden Tagen teilte Fisker mit, dass eine Übertragung der Daten schlichtweg unmöglich sei. American Lease fühlt sich getäuscht, da dieses Problem erst nach den bereits geleisteten Zahlungen bekannt wurde. Das Unternehmen fordert nun eine Verschiebung der Anhörung vor Gericht, um weitere Informationen zu ermitteln.

„Der Käufer kann die Bedeutung dieser unerfreulichen Nachricht, die ihm erst nach der Zahlung von zig Millionen Dollar an die Nachlässe gemäß dem Kaufvertrag übermittelt wurde, nicht genug betonen“, hieß es in der gerichtlichen Einreichung des Leasingunternehmens. „Derzeit ist unklar, ob und wann Vertreter des Schuldners von der Unmöglichkeit oder Unzumutbarkeit der Implementierung der Portierung der gekauften Fahrzeuge wussten oder davon Kenntnis erlangten.“

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Fragen häufen sich

Inmitten dieses Chaos in dem Insolvenzverfahren haben sich weitere Probleme aufgetan. So untersucht die US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, SEC) Fisker wegen möglicher Verstöße. Das Justizministerium hat im Namen der Nationalen Straßenverkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) Einspruch gegen Fiskers Plan eingelegt, Fahrzeugbesitzerinnen und -besitzer für bestimmte Rückrufreparaturen zahlen zu lassen. Und selbst Fiskers ehemaliger Vermieter beklagte, dass das Unternehmen seine Räumlichkeiten in einem chaotischen Zustand hinterlassen habe.

American Lease fordert eine schnelle Untersuchung, um herauszufinden, wann genau Fisker von dem Datenproblem wusste. Das Unternehmen stellt infrage, ob Fisker bewusst verschwiegen hat, dass eine Datenübertragung unmöglich ist. Es betonte, dass die fehlende Möglichkeit zur Übertragung der Fahrzeugdaten den gesamten Kaufvertrag infrage stellt.

Die Anhörung zu Fiskers Insolvenz war ursprünglich für Mittwoch geplant, doch der Einspruch bringt nun neue Unsicherheiten mit sich. Der Widerspruch von American Lease könnte die Genehmigung des Liquidationsplans verzögern. Eine schnelle Lösung ist nötig, um das Problem der Datenübertragung zu klären und den weiteren Verlauf des Verkaufs der SUVs festzulegen.

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Kundschaft vor möglichen Problemen

Für Kundinnen und Kunden, die in der Vergangenheit Elektroautos von Fisker gekauft haben, bedeutet die Insolvenz ein erhebliches Problem. Da Fisker die essenziellen Fahrzeugdaten nicht auf neue Server übertragen kann, stehen diese Fahrzeuge möglicherweise ohne die nötigen Informationen für Wartung und Updates da. Das könnte ihre langfristige Funktionsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.

Ohne Zugang zu diesen Daten könnten grundlegende Updates und Reparaturen erschwert oder unmöglich werden. Das Risiko besteht, dass diese SUVs an Wert verlieren oder nicht mehr voll funktionsfähig bleiben, was für die Besitzerinnen und Besitzer eine große Unsicherheit darstellt.

Quellen: TechCrunch; Case 24-11390-TMH Doc 655 Filed 10/07/24

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