Der Markt für gebrauchte Elektroautos wächst rasant, und erstmals übersteigt die Nachfrage das Angebot. Im dritten Quartal 2024 stieg das Interesse an gebrauchten E-Fahrzeugen spürbar, insbesondere bei Modellen wie dem Renault Zoe. Auf AutoScout24 verzeichnete der Zoe mehr Inserate als sein Verbrenner-Pendant, der Renault Clio, was auf einen deutlichen Wandel im Nutzungsverhalten hinweist. Im September 2024 gab es 483 Anzeigen für den Zoe, während für den Clio nur 317 verfügbar waren.

Gebrauchte Elektroautos auf dem Vormarsch

Gebrauchte Elektroautos sind mittlerweile nicht mehr grundsätzlich teurer als Verbrenner. Nach dem teils drastischen Wertverlust in den letzten Monaten sind die Preise jetzt konkurrenzfähig. Ein Beispiel dafür ist einer Pressemitteilung des Online-Marktplatzes zufolge der VW ID.3, der mittlerweile deutlich günstiger ist als der VW Golf. Im September 2024 lag der Durchschnittspreis eines zwei bis vier Jahre alten ID.3 bei 22.986 Euro, während ein gleich alter Golf 26.697 Euro kostete.

Auch die Standzeiten bei Händlern haben sich verändert: Gebrauchte E-Autos stehen kürzer auf dem Hof. Der VW ID.3 verkauft sich fast fünfzig Prozent schneller als der Golf. Im Durchschnitt wird ein ID.3 innerhalb von siebzig Tagen verkauft, während der Golf 111 Tage braucht. Attraktive Preise seien der Hauptgrund dafür, dass immer mehr Kaufinteressierte auf gebrauchte E-Autos umsteigen.

Im Premiumsegment läuft es jedoch anders. Der Porsche Taycan kämpft weiterhin mit einem Überangebot, was zu langen Standzeiten und sinkenden Preisen führt. Im September 2024 gab es fast dreimal so viele Inserate für den Taycan wie für den Porsche Panamera. Das hat dazu geführt, dass das Elektroauto in zwei Jahren über dreißig Prozent seines Wertes verloren hat.

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Gebrauchtmarkt „zunehmend stabiler“

Trotz solcher Ausnahmen stabilisieren sich die Preise in vielen Segmenten. Das stärke AutoScout24 zufolge das Vertrauen der Nutzenden, die inzwischen ein breites Angebot an erschwinglichen E-Autos finden. Modelle wie der Renault Zoe oder der Audi Q4 e-tron werden immer beliebter, da sie im Vergleich zu ihren Verbrenner-Pendants ein ähnliches Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Der positive Nachfragetrend wirke sich „positiv auf die Preisstabilität aus und dürfte auch den Handel vorsichtig optimistischer für das EV-Remarketing stimmen“, betonte Stefan Schneck, Deutschland Vertriebschef bei AutoScout24. „Trotz anfänglicher Bedenken vieler Verbraucher hinsichtlich Wertverlust, Batterielebensdauer oder technologischem Fortschritt zeigt sich, dass der Markt für gebrauchte Elektroautos reift und zunehmend stabiler wird.“

Quelle: AutoScout24

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