Mit drastischen Zöllen auf Waren aus China und anderen Ländern will Trump die US-Produktion ankurbeln. Ein solches Vorhaben könnte für Technikfans teuer werden. Denn vor allem Apple – dessen iPhones fast vollständig in Asien produziert werden – trifft die neue Politik besonders hart.
iPhones: Kommen jetzt absurde Preise?
Laut dem Technologieanalysten Dan Ives von Wedbush Securities könnte ein in den USA hergestelltes iPhone nämlich auf einen absurden Preis klettern, wie CNN berichtet. Der Grund: In den Vereinigten Staaten gibt es weder die passende Infrastruktur noch das eingespielte Produktionsnetzwerk, das in Asien über Jahrzehnte aufgebaut wurde. „Sie bauen diese [Lieferkette] in den USA mit Fabriken in West Virginia und New Jersey auf. Es werden 3.500 Dollar teure iPhones sein“, sagte Ives im Gespräch mit dem US-Nachrichtensender.
Doch auch ohne eine vollständige Verlagerung der Produktion könnten iPhones bald deutlich teurer werden. Nach Angaben der Investmentbank UBS würde der Preis für ein iPhone 16 Pro Max mit 256 Gigabyte – das aktuell 1.199 Dollar kostet – wegen der neuen Zölle auf 1.999 Dollar steigen. Laut einer Analyse von Rosenblatt Securities könnte ein genereller Preisanstieg von rund 43 Prozent möglich sein, sollte Apple die Mehrkosten vollständig an die Käufer*innen weitergeben.
Und das würde dann vermutlich Nutzende auf der ganzen Welt treffen. „Es ist unwahrscheinlich, dass das Unternehmen weltweit differenzierte Preise anstrebt“, sagte Ben Wood von CCS Insight gegenüber der BBC. Mit einem einheitlichen Preis werde nämlich verhindert, dass Händler*innen die Handys anderswo auf der Welt günstig einkaufen, um sie dann in den USA teuer weiterverkaufen.
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Wie eine „Hypothek für das eigene Smartphone“
Apple versucht derweil gegenzusteuern. Das Unternehmen hat laut BBC seine Produktion in Indien hochgefahren und bereits über 600 Tonnen iPhones per Luftfracht in die USA verschickt, um die Zölle zu umgehen. Auch Brasilien spielt als neuer Produktionsstandort eine Rolle – allerdings mit begrenzter Kapazität.
Apple kündigte zudem Investitionen in Höhe von 500 Milliarden Dollar in den USA an, um unabhängiger von China zu werden. Doch laut Ives würde es trotzdem „drei Jahre und 30 Milliarden Dollar kosten, auch nur 10 Prozent der Lieferkette zu verlagern.“
Für Konsument*innen könnte das bedeuten: iPhones bleiben teuer oder legen sogar noch zu. Viele Kund*innen könnten gezwungen sein, ihre Geräte länger zu nutzen oder auf günstigere Modelle umzusteigen. Wie der Technikexperte Ben Wood der BBC sagte: „Man könnte sagen, es ist fast so, als ob man eine Hypothek für das eigene Smartphone hätte.“ Die Sorge scheint berechtigt – denn günstiger wird es wohl so schnell nicht. Was das nächste iPhone tatsächlich kosten wird, zeigt sich dann wohl im Herbst.
Quellen: CNN, BBC
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